Untersuchung angeordnet Kadaver von "Problembär" in Norditalien gefunden
In Norditalien ist die Aufregung um die dort lebenden Braunbären nach dem Tod eines Joggers noch immer groß. Nun wurde ein totes Exemplar gefunden.
Ein Kadaver eines Bären ist im norditalienischen Trentino gefunden worden. Wanderer hätten den bereits verwesenden Körper in einem schwer zugänglichen Gebiet zwischen dem Molvenosee und der kleinen Gemeinde San Lorenzo Dorsino gefunden, wie die Provinz Trentino am Sonntag mitteilte. Bei dem Tier handelt es sich demnach um M62 – ein in der Region bereits auffällig gewordener und als "problematisch" eingestufter Bär.
Die Identität des Tieres konnte anhand der Ohrmarken festgestellt werden. Der Trentiner Forstkorps geht anhand der Wunden von dem Angriff eines anderen ausgewachsenen Bären aus – in einer Untersuchung des Kadavers soll nun die genaue Todesursache herausgefunden werden, wie die Provinz weiter mitteilte.
M62 zeigte immer weniger Scheu vor dem Menschen
Zusammenstöße zwischen Bären können demnach das ganze Jahr über auftreten. In der Paarungszeit, die bereits begonnen hat, steige dieses Risiko. M62 galt als "problematisch", weil das Tier im Laufe der Zeit immer weniger Scheu vor dem Menschen gezeigt hatte. Tierschutzvereine meldeten sich bereits und forderten, an der weiteren Klärung der Todesursache beteiligt zu werden.
Die bei Wanderern und Touristen beliebte Gegend in der Region Trentino-Südtirol kommt seit der tödlichen Attacke einer "Problembärin" auf einen 26-jährigen Jogger nicht zur Ruhe. Anfang April tötete das Bärenweibchen JJ4 den jungen Mann – eine hitzige Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch ist in Italien entbrannt.
JJ4, die auch unter dem Namen Gaia bekannt und die Schwester des 2006 in Bayern getöteten "Problembären" Bruno ist, konnte Mitte April gefangen werden und befindet sich seitdem in einem abgesperrten Wildgehege. Die Provinzregierung hatte am Freitag zum zweiten Mal die Tötung der Bärin angeordnet. Über ihr Schicksal entscheidet allerdings am 11. Mai das Verwaltungsgericht von Trient.
- Nachrichtenagentur dpa