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England: Trophäenjäger rauben Kopf von seltenem Schildzahnhai


Südenglische Küste
Trophäenjäger rauben Kopf eines seltenen Hais

Von dpa
Aktualisiert am 20.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Schildzahnhai im Atlantik: Normalerweise leben die Tiere in wärmeren Gewässern.Vergrößern des Bildes
Ein Schildzahnhai im Atlantik: Normalerweise leben die Tiere in wärmeren Gewässern. (Quelle: Jordi Chias/imago images)

Ungewöhnlicher Fund: In England haben Anwohner den Kadaver eines Schildzahnhais entdeckt. Kurze Zeit später ist der Kopf des Tieres verschwunden.

Nach dem Fund eines seltenen Hais an einer Küste in Südengland ist ein Interessenskonflikt um die Überbleibsel des Tieres entbrannt. Kurz nachdem der Kadaver des Schildzahnhais am Wochenende an einem Strand der Grafschaft Hampshire angespült worden war, beraubten mutmaßlich Trophäenjäger ihn seines Kopfes sowie seiner Rückenflosse, wie die britische Zeitung "Telegraph" berichtete. Anwohner hatten den knapp zwei Meter langen Hai am Samstagmorgen entdeckt, viele Bilder kursierten in den sozialen Medien.

Da Schildzahnhaie zu den bedrohten Arten zählen, sind Wissenschaftler daran interessiert, die fehlenden Körperteile zu untersuchen, um Rückschlüsse auf die ungewöhnliche Reise des Hais ziehen zu können. Der britische TV-Moderator Dan Snow schaltete sich auf Twitter in die Debatte ein. "Wenn Sie den Kopf mitgenommen haben, melden Sie sich bitte, lassen Sie die Wissenschaftler einen Blick darauf werfen und dann können Sie ihn behalten", schrieb er.

Bestand um 80 Prozent zurückgegangen

Der Tierschutzorganisation Shark Trust zufolge könnte eine Autopsie Auskunft darüber geben, wie der Hai nach Hampshire gelangt war. "Es ist faszinierend und relevant, Daten über diese Vagabunden zu sammeln, um ihre Verbreitung im Laufe der Zeit nachzuverfolgen", teilte die Organisation mit.

Üblicherweise treiben sich Schildzahnhaie nicht an der Südküste Englands herum, sondern unter anderem in der Biskaya – einer Atlantik-Bucht vor Westfrankreich und Nordspanien – sowie im Mittelmeer. Dem "Telegraph" zufolge hat sich der Bestand der Art in europäischen Gewässern in den vergangenen 60 Jahren um rund 80 Prozent verringert, vor allem aufgrund von Überfischung. Die Zoological Society of London will nun zunächst den restlichen Kadaver untersuchen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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