Indonesische Inseln Wissenschaftler finden neue Vogelarten: "Wichtige Auswirkungen"
In Indonesien haben Forscher neue Vogelarten identifiziert. Die Entdeckung bringe "aufregende Erkenntnisse".
Auf abgelegenen Inseln Indonesiens haben Wissenschaftler mehrere neue Arten tropischer Nektarvögel entdeckt. Zoologen des Trinity College Dublin identifizierten in Zusammenarbeit mit einem indonesischen Forscherteam unter anderem den bisher unbekannten "Wakatobi-Nektarvogel" (Cinnyris infrenatus) mit seiner leuchtend blau-gelben Brust, der auf der Inselgruppe Wakatobi östlich von Sulawesi lebt. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die im "Zoological Journal of the Linnean Society" veröffentlicht wurde.
"Die Wakatobi-Inseln sind als wichtiges Vogelgebiet anerkannt, aber trotz ihrer Bedeutung erhielten sie bis vor Kurzem wenig ornithologische Aufmerksamkeit", heißt es in der Studie. Hauptautor Fionn Ó Marcaigh sagte: "Kleine, isolierte Inseln wie diese haben ihre eigenen Evolutionsprozesse und diese bringen oft einzigartige Arten hervor, wie im berühmten Fall der Galápagos-Inseln."
Bisher unbekannte Spezies
Die Forscher untersuchten zudem Exemplare, die bislang den Grünrücken-Nektarvögeln (Cinnyris jugularis) und Seiden-Nektarvögeln (Leptocoma sericea) zugerechnet wurden. Dabei fanden sie heraus, dass einzelne Individuen bisher unbekannten Spezies angehören. Somit stellten etwa Grünrücken-Nektarvögel eine Superspezies dar, die in mindestens vier Arten aufgeteilt werden müsse, so die Studie. "Diese aufregenden Erkenntnisse haben wichtige Auswirkungen auf unser Verständnis der Evolution in dieser artenreichen Region", hieß es.
Nektarvögel – oder Sunbirds auf Englisch – leben in den Tropen von Afrika bis Australien. Sie ähneln den amerikanischen Kolibris. Männliche Nektarvögel haben oft ein helles Gefieder mit schillernden und metallischen im Sonnenlicht glänzenden Federn. Das Gefieder dieser Tiere werde von Zoologen bereits seit Hunderten Jahren untersucht, um Arten zu benennen, so die Autoren. Derzeit seien etwa 140 Arten anerkannt.
Die Studie habe nun unter anderem die DNA, Gesangsaufnahmen sowie Körpermaße und Flügellängen berücksichtigt – und gezeigt, dass die Familie der Nektarvögel noch weit vielfältiger ist als bisher angenommen. "Es ist erstaunlich, dass es in dieser Region (...) immer noch Arten gibt, die darauf warten, entdeckt zu werden", sagte Ó Marcaigh. "Ich bin begeistert, dass wir die Liste der bekannten Arten aus diesem wunderbaren Teil der Welt erweitert haben."
- Nachrichtenagentur dpa