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Silvesternacht: Ein Toter in Leipzig – mehrere Angriffe auf die Polizei


Bilanz der Silvesternacht
Ein Toter in Hennef – mehrere Angriffe auf die Polizei

Von t-online, dpa, wan

Aktualisiert am 01.01.2022Lesedauer: 4 Min.
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Das zweite Silvester in der Pandemie: Trotz Böllerverboten und Corona-Regeln gab es einige Zwischenfälle mit Toten und Verletzten. (Quelle: t-online)

In Deutschland wurde – wohl auch wegen der Beschränkungen – weitgehend ruhig und friedlich gefeiert. In Leipzig kam es jedoch zu Auseinandersetzungen, in Hennef starb ein Mann bei einer Explosion.

Bei Protesten in Leipzig ist es in der Neujahrsnacht zu Sachbeschädigungen gekommen. Im Osten der Stadt kam es zu massiven Angriffen auf die Polizei, berichtet die Leipziger Volkszeitung. Auf Fotos und Videos sind brennende Einkaufswagen und Feuerwerkskörper zu sehen. Am Augustusplatz hatte es am Freitagabend eine friedliche Veranstaltung von Corona-Gegnern gegeben. Im Stadtteil Connewitz soll es ebenfalls ruhig gewesen sein, allerdings berichteten Anwohner von vielen Einsatzkräften und gesperrten Straßen.

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Kurz nach Mitternacht gingen mehr Meldungen bei der Einsatzleitung ein, in der ersten Stunde allein 80 Vorfälle. Die Polizei war mit großem Aufgebot vertreten. Unklar ist noch, wer die Angriffe startete und welche Motivation dahintersteht. Offenbar waren es aber Gruppen aus linken Kreisen, die sich trotz Auflösungsverboten versammelt hatten. Die Lage war sehr unübersichtlich, auch was die Zahl der Verletzten angeht. Offenbar wurden Polizisten und Feuerwehrleute angegriffen.

Hennef: Bei der Explosion eines Feuerwerkskörpers in Hennef bei Bonn ist ein Mann ums Leben gekommen, ein weiterer wurde schwer verletzt. Die beiden 37 und 39 Jahre alten Männer hatten mit einer zehnköpfigen Gruppe Silvester gefeiert. Kurz nach Mitternacht hatten sie sich Zeugenaussagen zufolge etwas von der Gruppe abgesetzt. Plötzlich habe es einen sehr lauten Knall gegeben und die beiden hätten schwer verletzt am Boden gelegen. Der 37-Jährige starb trotz Wiederbelebungsversuchen noch an der Unfallstelle im Hennefer Ortsteil Hüchel; der 39-Jährige wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik gebracht. Ein Polizeisprecher vermutete am frühen Samstagmorgen, dass es sich bei dem Feuerwerkskörper um einen selbstgebauten Böller gehandelt haben könnte. Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf. Zuvor hatte die "Bild" über den Unfall berichtet.

Stuttgart: An Silvester ist es gegen Mitternacht in der Stuttgarter Innenstadt zu Auseinandersetzungen zwischen Feierwütigen und der Polizei gekommen. Kurz vor dem Jahreswechsel seien zunehmend Menschen zum zentralen Schlossplatz geströmt, also wurde dieser vorübergehend abgesperrt, wie die Polizei in einer vorläufigen Bilanz mitteilte. An den Absperrungen hätten die Personen, vor allem junge und aggressive Männer, in Richtung der Beamten gedrängt, einige hätten Böller auf Polizisten geworfen. Die Polizei ging nach eigenen Angaben mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Menge vor. Ein Polizist habe ein Knalltrauma erlitten, zwei weitere Beamte seien bei körperlichen Angriffen leicht verletzt worden. Ob es auch unter den Partygängern Verletzte gab, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Nach ein Uhr sei es in der Innenstadt deutlich ruhiger geworden.

Vom Nachmittag bis in die Nacht hinein seien mehrere Hundert Beamte der Polizei und der Stadt im Einsatz gewesen, um die Corona-Schutzmaßnahmen durchzusetzen und "alkoholbedingte Gruppengewalt in der Stadtmitte" zu verhindern, wie es im Polizeibericht heißt. Gegen 17.00 Uhr hätten sich schon etwa 150 Leute am Schlossplatz versammelt gehabt. Als die Polizei diese auf das dortige Ansammlungsverbot aufmerksam gemacht habe, seien diese aber in kleineren Gruppen abgezogen. Auch im Verlaufe des Abends hätten Angesprochene zumeist die Anweisungen der Polizei befolgt. Gegen Mitternacht dann habe sich die Situation jedoch zugespitzt.

In den restlichen Landesteilen des Südwestens hingegen verlief der Jahreswechsel nach Aussage der Polizei weitgehend ruhig und gesittet. Es habe zunächst keine größeren Einsätze gegeben, sagte ein Sprecher am frühen Samstagmorgen.

Berlin: Mehrere Rettungswagen wurden nach in der Silvesternacht nach Friedrichshagen gerufen. Dort waren insgesamt zwölf Personen durch eine pyrotechnische Explosion verletzt worden, berichtete die Feuerwehr, darunter auch mehrere Minderjährige. Sie wurden umgehend in Kliniken gebracht. Die genaue Ursache für die Explosion steht noch nicht fest.

Bochum: Während in den Jahren vor der Pandemie die Notrufleitungen ab 00.00 Uhr nicht mehr stillstanden, verzeichnete die Rettungsleitstelle in der ersten Stunde des neuen Jahres lediglich zwölf Einsätze. Es kam zu deutlich weniger Verletzungen durch Feuerwerkskörper als in üblichen Silvesternächten. Der erste Einsatz des neuen Jahres wurde der Leitstelle um 00.17 Uhr gemeldet: eine schwere Gesichtsverletzung durch eine Feuerwerksrakete.

Bremerhaven: Die in der Stadt positionierten Beamten der Polizei mussten zwar einige Ordnungswidrigkeiten feststellen und ahnden, die Lage war aber weitgehend ruhig. Vereinzelt wurden im Stadtgebiet dennoch Böller abgefeuert.

Düsseldorf: Nach Informationen der "Bild" sollen in der Nacht Böller in eine Menschenmenge geworfen worden sein. Zuvor hatten sich viele Feiernde in der Altstadt versammelt. Die Polizei war vor allem auf dem Burgplatz mit vielen Kräften vertreten.

Frankfurt am Main: In der hessischen Metropole waren für Feierlichkeiten Teile des Mainufers abgesperrt worden. Die Alte Brücke musste von der Polizei gesperrt werden, weil sich zu viele Menschen versammelt hatten. Auf Twitter schrieb die Polizei unter dem Hashtag #guude2022: "Die zahlreichen Kolleginnen und Kollegen im Stadtgebiet melden: Die meisten feiern friedlich im kleinen Kreis. Weiter so, #Frankfurt!"

München: Auch in der bayerischen Landeshauptstadt hatten Polizei und Feuerwehr eine ruhigere Nacht als in anderen Jahren. Die zentrale Rettungsleitstelle ging bereits um 1.06 Uhr in den Normalbetrieb zurück.

Verwendete Quellen
  • LVZ: "Silvesterkrawalle: Massive Angriffe auf Einsatzkräfte"
  • Eigene Recherchen
  • Nachrichtenagentur dpa
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