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Nordrhein-Westfalen: Demenzkranker in Senioren-WG trinkt Desinfektionsmittel


Pflegerin entlassen
Demenzkranker in Senioren-WG trinkt Desinfektionsmittel

Von dpa
Aktualisiert am 30.12.2020Lesedauer: 1 Min.
Desinfektionsmittel: Warum der Mann das Mittel trank ist nicht geklärt (Symbolbild).Vergrößern des Bildes
Desinfektionsmittel: Warum der Mann das Mittel trank ist nicht geklärt (Symbolbild). (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)

Ein 89-jähriger Demenzkranker trinkt Desinfektionsmittel, schwebt in Lebensgefahr. Eine Pflegerin bemerkt dies zwar, ruft aber nicht den Rettungsdienst. Nun wurde sie fristlos entlassen.

Sie soll einem Demenzkranken, der Desinfektionsmittel getrunken und sich so vergiftet hatte, nicht ordnungsgemäß geholfen haben: Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat eine langjährige Pflegerin (50) deshalb fristlos entlassen. Das teilte der DRK Kreisverband Gütersloh am Mittwoch mit.

Der 89 Jahre alte Bewohner einer Senioren-Wohngemeinschaft in Schloß Holte-Stukenbrock (Kreis Gütersloh) hatte demnach in der Nacht zum Dienstag aus noch ungeklärten Gründen das Desinfektionsmittel getrunken. Eine andere Mitarbeiterin habe ihn dann am frühen Morgen "in einem hilflosen und lebensbedrohlichen Zustand" gefunden, so das DRK. Der Senior wurde daraufhin in ein Krankenhaus gebracht und auf einer Intensivstation behandelt.

Pflegerin bemerkte Senioren bereits in der Nacht

Im Laufe des Dienstages stellte sich laut DRK dann heraus, dass die 50 Jahre alte Pflegerin den Zustand des 89-Jährigen bereits in der Nacht bemerkt, aber nicht wie vorgesehen den Rettungsdienst gerufen hatte. Was genau sie dann gemacht habe, sei noch unklar, sagte ein DRK-Sprecher. Ihr Verhalten habe zu der Entlassung geführt, die Polizei sei informiert worden.

"Für dieses folgenschwere Fehlverhalten der Mitarbeiterin fehlt uns jegliches Verständnis", sagte der Vorstandssprecher des DRK-Kreisverbands, Dennis Schwoch, laut Mitteilung. Dem DRK zufolge war der Zustand des Mannes kritisch. Er sei vor dem Vorfall positiv auf das Coronavirus getestet worden und habe sich innerhalb der Senioren-Wohngemeinschaft in Quarantäne befunden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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