Auszeichnung von Unicef Das sind die wichtigsten Fotos des Jahres
Unterernährung, Obdachlosigkeit und Erschöpfung – all das zeigen die von der Kinderhilfsorganisation Unicef gekürten Foto des Jahres. Sie dokumentieren großes Leid, doch eines macht auch Hoffnung.
Das Coronavirus beschäftigte im Jahr 2020 die ganze Welt. Besonders litten jedoch diejenigen darunter, denen es ohnehin an Schutz und Sicherheit fehlt – Kinder im Flüchtlingslager Moria oder bei der Arbeit auf den größten Kohlefeldern Asiens beispielsweise. Ihre Geschichte erzählen die 21. Unicef-Fotos des Jahres. Alle ausgezeichneten Motiv sehen Sie hier in der Fotoshow.
"Covid-19 hat das Arbeitsfeld der Fotoreporter enorm eingeschränkt. Reisen wurden fast unmöglich. Gleichwohl erreichten die Jury für das Unicef-Foto des Jahres 2020 bemerkenswerte Bilder und Bild-Essays. Realisiert häufig von den einheimischen Fotografen der Brennpunkte der Welt“, sagt Professor Klaus Honnef, Vorsitzender der Jury.
Das Siegerbild: Die brennende Not
Das Unicef-Foto des Jahres 2020 schoss der griechische Fotograf Angelos Tzortzinis. Es zeigt die Flucht von Kindern aus dem brennenden Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. Am 9. September ging das Lager in Flammen auf und mit ihm die Unterkünfte von 13.000 Geflüchteten – 4.000 davon Kinder.
"Das Unicef-Foto des Jahres 2020 ist eine eindringliche Mahnung. Es erzählt von einem Drama direkt vor unserer Haustür. Das Bild konfrontiert uns mit unserer Menschenpflicht: Wir in Europa müssen endlich eine Antwort finden – auch für die Kinder von Moria. Wir müssen gemeinsam mehr tun, um auch in ihr Leben Hoffnung zu bringen", erklärt Elke Büdenbender, Schirmherrin von Unicef Deutschland.
Der zweite Preis: Der Fluch der Kohle
Der zweite Platz geht an den indischen Fotografen Supratim Bhattacharjee. In Jharia im indischen Bundesstaat Jharkhand fing er das Elend der Kinder ein, die auf 280 Quadratkilometern Kohle gewinnen und dabei unerbittlich toxischen Gasen und verschmutzter Luft ausgesetzt sind. Für ihre harte Arbeit auf den Kohlefeldern erhalten sie am Ende des Tages umgerechnet zwei US-Dollar.
Der dritte Preis: Das Favela-Ballett
Der in Deutschland lebende russische Fotograf Evgeny Makarov erhält den dritten Platz. In Brasilien fing er das Glück von 250 Ballettschülerinnen in Favela Manguinhos ein, einem Armenviertel von Rio de Janeiro. Eine der besten Tanz-Akademien Brasiliens bietet hier einen Ausweg aus den oft perspektivlosen Lebensverhältnissen in den Armenvierteln. Makarov begleitete die Mädchen auf ihren Wegen durch das Viertel, beim Training in der Schule und in der Gemeinschaft, die sie glücklich macht.
Neben denen der Preisträger, fand die Jury für sieben weitere Foto-Reportagen lobende Worte. Die Bilder sind noch bis Ende Januar 2021 im Foyer des Hauses der Bundespressekonferenz in Berlin zu sehen.
- Pressemitteilung UNICEF