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Schweden: Sohn jahrelang eingesperrt? Verdacht wurde fallengelassen


Ermittlungen sollen eingestellt werden
Sohn jahrelang eingesperrt? Schlimmer Verdacht fallengelassen

Von dpa
Aktualisiert am 04.12.2020Lesedauer: 1 Min.
Ermittler untersuchen das Gebäude in Stockholm, in dem sich die Wohnung der Verdächtigen befindet: Sie soll ihren Sohn jahrzehntelang gefangen gehalten haben.Vergrößern des Bildes
Ermittler untersuchen das Gebäude in Stockholm, in dem sich die Wohnung der Verdächtigen befindet: Sie soll ihren Sohn jahrzehntelang gefangen gehalten haben. (Quelle: TT/imago-images-bilder)

Ermittler in Schweden befürchteten zunächst einen Kriminalfall historischen Ausmaßes. Im Fokus: eine 70 Jahre alte Frau. Nun sollen die Ermittlungen eingestellt werden.

Der Verdacht gegen eine Frau in Schweden, ihren Sohn 28 Jahre lang isoliert und misshandelt zu haben, hat sich nicht erhärtet. Staatsanwältin Emma Olsson sagte am Donnerstag in Interviews mit schwedischen Medien, man habe keine Beweise dafür gefunden, dass der Mann gegen seinen Willen in der Wohnung festgehalten wurde. Eine medizinische Untersuchung habe ergeben, dass seine Wunden krankheitsbedingt und keine Folge von Misshandlungen seien. Olsson erwartete, dass die Ermittlungen eingestellt werden.

Psychische Erkrankung könnte Erklärung sein

Der 41-jährige Mann war am Sonntag von seiner Schwester in einer völlig verwahrlosten Wohnung gefunden worden. Die Schwester sagte mehreren Medien gegenüber, sie habe ihren Bruder seit mehr als 20 Jahren nicht gesehen. Die Mutter habe ihn von der Außenwelt isoliert, seit er 12 Jahre alt war. Die circa 70 Jahre alte Frau war daraufhin festgenommen worden. Sie stand unter Verdacht der Freiheitsberaubung und Körperverletzung. Am Mittwoch war sie wieder freigelassen worden.

Die Staatsanwältin sagte, der Fall stehe in Verbindung mit einer Form von psychischer Erkrankung, die dazu führte, dass die beiden isoliert gelebt haben. Es sei eher ein Fall für die Gesundheits- und Sozialbehörden als für das Rechtswesen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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