"Muss Falschbehauptungen nicht hinnehmen" Ex-Spiegel-Journalist Relotius klagt gegen Enthüllungsbuch
Er fälschte viele seiner Artikel – nun ist ein Buch über Ex-Spiegel-Journalist Claas Relotius erschienen. Gegen das will der Skandal-Autor vorgehen. Der Grund: Darin soll gelogen worden sein.
Der ehemalige Spiegel-Journalist Claas Relotius geht gerichtlich gegen das Buch "Tausend Zeilen Lügen" von Juan Moreno vor. Das berichtet "Die Zeit". Moreno hatte mit Relotius zusammengearbeitet – seine Hinweise deckten auf, dass der Journalist in vielen seiner Artikel Protagonisten und Ereignisse frei erfunden hatte. Über seine Recherche schrieb Moreno anschließend ein Buch, das nun veröffentlicht wurde.
Genau dagegen will Relotius vorgehen, denn das Werk beinhalte selbst "erhebliche Unwahrheiten und Falschdarstellungen", so Relotius und sein Anwalt. Von Moreno und dessen Verlag fordern sie nun, diese nicht weiter zu behaupten oder zu verbreiten.
Moreno weist Anschuldigungen zurück
Warum er sich entschlossen habe, gegen Morenos Buch vorzugehen, erklärt Relotius gegenüber der "Zeit" so: "Ich stelle mich allem, wofür ich verantwortlich bin, aber ich muss keine unwahren Interpretationen und Falschbehauptungen von Juan Moreno hinnehmen. Ohne mich persönlich zu kennen oder mit Menschen aus meinem näheren Umfeld gesprochen zu haben, konstruiert Moreno eine Figur."
- Fall Relotius: Vom Unbehagen, eine Geschichte zu erzählen
Moreno selbst widerspricht in einer Stellungnahme dem Verdacht, unsauber gearbeitet zu haben.