Schwerer Unfall Berlin Streifenwagen überschlägt sich – mehrere Verletzte
Auf dem Weg zu einem Einsatz in Berlin ist ein Streifenwagen mit einem Mercedes zusammengeprallt und hat sich überschlagen. Dabei sind mehrere Beamte verletzt worden und mussten von Rettungskräften befreit werden.
Eine Einsatzfahrt der Polizei hat zu einem schweren Unfall in Berlin-Friedrichshain mit drei verletzten Beamten und zwei demolierten Autos geführt. Nach Angaben der Polizei waren zwei Polizisten am Samstagvormittag zu einem Einsatz auf dem Bersarinplatz in einem Streifenwagen mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs. Von dort war eine betrunkene, hilflose Person gemeldet worden, die offenbar orientierungslos auf den Tramgleisen herumgelaufen war, wie ein Sprecher sagte.
Beifahrer wird weiterhin stationär behandelt
Der Polizeiwagen fuhr auf der Warschauer Straße in Richtung Frankfurter Tor. Die Kreuzung Warschauer Straße/Frankfurter Allee überquerte der Funkwagen bei roter Ampel, wie die Polizei mitteilte. Auf der Kreuzung prallte dann ein Mercedes – auf der Frankfurter Allee fahrend – mit der Frontseite in die Seite des Streifenwagens. Durch die Wucht des Zusammenstoßes überschlug sich das Polizeiauto und blieb auf der Seite liegen.
Weitere Einsatzkräfte – auch von der Feuerwehr – befreiten die Polizisten aus dem Fahrzeug, wie es hieß. Sanitäter brachten den 45-jährigen Fahrer und den 24-jährigen Beifahrer des Streifenwagens zur ärztlichen Versorgung in Kliniken. Der Fahrer konnte das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung bald darauf wieder verlassen, seinen Dienst jedoch nicht fortsetzen.
Sein Kollege blieb zur stationären Behandlung und hatte das Krankenhaus auch am Vormittag noch nicht verlassen. Ein weiterer Polizist verletzte sich bei den Rettungsarbeiten durch einen Glassplitter am Auge. Der 42-jährige Fahrer des Mercedes blieb unverletzt. Der Kreuzungsbereich war für ungefähr drei Stunden gesperrt.
Fahrer des Streifenwagens war nicht alkoholisiert
Nach Angaben der Polizei zeigten beide Fahrer keine Anzeichen einer Alkoholisierung. Der 45-jährige Polizist stimmte freiwillig einer Atemalkoholkontrolle zu. Sie ergab einen Wert von 0,0 Promille.
Der freiwillige Alkoholtest ist eine Konsequenz aus einem schweren Verkehrsunfall von Anfang 2018. Damals hatte in der Nähe des Alexanderplatzes ein Streifenwagen im Einsatz das Auto einer jungen Frau gerammt, die kurz darauf an ihren schweren Verletzungen gestorben war. Erst gut ein Jahr später kam heraus, dass der Polizist am Steuer in Verdacht stehe, getrunken zu haben. Am Unfallort war jedoch keine Atemalkoholkontrolle gemacht worden. Die hatte erst das Krankenhaus veranlasst, das Ergebnis von rund einem Promille aber nicht bekanntgemacht.
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Nun stand der Verdacht im Raum, dass die mutmaßliche Trunkenheit des Polizisten am Steuer vertuscht werden sollte. Gegen den Polizisten wurde zunächst wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, inzwischen auch wegen Trunkenheit am Steuer. Eine Anklage gibt es bislang nicht, zusätzlich läuft ein Disziplinarverfahren gegen den Beamten. Polizeipräsidentin Barbara Slowik empfahl daraufhin allen Polizisten, bei schweren Unfällen freiwillig einen Alkoholtest zu machen.
- Nachrichtenagentur dpa