Fliegerbombe am Hauptbahnhof Tausende Menschen müssen in Potsdam Wohnung verlassen
Im Nuthepark in Potsdam muss eine Fliegerbombe entschärft werden. Tausende Anwohner müssen ihre Wohnungen verlassen – auch der Hauptbahnhof und der Landtag sind betroffen.
Wegen einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg mussten in Potsdam am Dienstagmorgen tausende Menschen ihre Wohnungen verlassen. Rund zehntausend Menschen waren von den umfangreichen Sperrungen rund um den Hauptbahnhof betroffen, wie die brandenburgische Landeshauptstadt berichtete. Die 250 Kilogramm schwere britische Fliegerbombe soll anschließend von Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes entschärft werden.
Der Blindgänger liegt in etwa drei Meter Tiefe im Nuthepark am Hauptbahnhof. Das Areal wird derzeit planmäßig auf Munition untersucht. Um den Fundort wurde ein Sperrkreis von rund 800 Metern eingerichtet, der komplett geräumt werden muss. Betroffen waren neben dem Hauptbahnhof unter anderem auch der Brandenburger Landtag, drei Pflegeheime, mehrere Schulen und Kitas sowie Museen. Ein Teil der Menschen kommt in Ausweichquartieren unter.
Wie ein Sprecher der Stadt Potsdam sagte, kontrollieren Evakuierungstrupps Straße für Straße, ob in den Häusern noch Bewohner sind. Die Bundespolizei räumte den Hauptbahnhof. Bahnreisende müssen wegen Einschränkungen mit Problemen rechnen. Um den Sperrkreis abzusichern, sollen etwa 600 Helfer der Stadt, der Berufsfeuerwehr, von freiwilligen Feuerwehren, Bundespolizei und der Polizei im Einsatz sein.
Auch die Bahn kündigte Einschränkungen an, da der Hauptbahnhof im Sperrkreis liegt. Betroffen sind die Linien S7, RE 1, RB23, RB21/22 sowie RB20. Bis 9.30 Uhr halten keine Regionalzüge mehr am Hauptbahnhof. Danach wird der Zugbetrieb vorübergehend eingestellt.
Die S-Bahn-Linie 7 soll zwischen Potsdam Babelsberg und Potsdam Hauptbahnhof ab 7.30 Uhr komplett eingestellt werden. Die Züge der Linie R1 werden teilweise über Golm umgeleitet, dadurch kann es zu Verspätungen kommen. Auf der Strecke der RB 21/22 fallen die Züge zwischen Potsdam Park Sanssouci und Griebnitzsee aus.
- dpa
- afp