Menschen Tod im Studio: Der Pop-Art-Star James Rizzi ist tot
Der Tod fand ihn an seinem Arbeitsplatz, wo sonst. Bunt und fröhlich waren die Werke von James Rizzi, genau so sah auch sein Studio aus. In dem Raum im New Yorker Szeneviertel Soho ist der US-Künstler nun gestorben. Rizzi hatte es vom Straßenmaler zu einem der bekanntesten und teuersten Pop-Art-Star gebracht. Er starb in der Nacht zum zweiten Weihnachtstag im Alter von 61 Jahren.
"Mit großer Bestürzung und Trauer haben wir den Tod James Rizzis bekanntzugeben. Sein plötzlicher und unerwarteter Tod ist ein Schock für Hinterbliebene, Freunde und Sammler gleichermaßen", hieß es vom Verlag. Die genaue Todesursache war zunächst unbekannt, laut Mitteilung war Rizzi "friedlich eingeschlafen". Sein New Yorker Agent Henry Welt sprach von einer natürlichen Ursache.
Turnschuhe, Häuser und Autos bemalt
Der Künstler mit dem obligatorischem Hut, dicker Brille und bunten Turnschuhen wurde am 5. Oktober 1950 in Brooklyn geboren. Seine Kunst war nahezu überall zu finden. Fast schien es, als wäre kaum ein Gegenstand übrig, den der New Yorker noch nicht mit seinen Motiven versehen hatte: Turnschuhe, Häuser, einen Volkswagen, eine Zehn-Euro-Note und gar eine ganze Boeing, den "Rizzi-Bird". Auch ein Boxmantel für Henry Maske fand sich in seinem Werk. Dazu kommen unzählige Grafiken.
"Ich glaube einfach, dass die Leute die Fröhlichkeit in meinen Bildern mögen. Meine Arbeit bringt die Menschen zum Lachen", sagte Rizzi vor rund einem Jahr. Eines seiner liebsten Länder, in das er viele Arbeiten verkaufte: Deutschland. Dort machte sich Rizzi einem größeren Publikum unter anderem mit seinen Briefmarken-Entwürfe für die Deutsche Post bekannt.
Voller Leben waren Rizzis Arbeiten. Stets wiederkehrendes Motiv war seine Heimatstadt New York: Seine Arbeiten spiegeln das dichte Manhattan wider, so in "New York City is a great place to be but best of all is the people you see" (New York ist ein toller Platz zum Leben, aber am besten sind die Leute, die man sieht). Alles in dieser 3D-Grafik ist komprimiert und in Rechtecke gepresst: Die Menschen im Café, das Empire State Building mit lachendem Mond und Sternen, der Park, die Brooklyn Bridge, die Vögel und die Autos.
Dutzendfach kopiert
"Ich fühle mich als Botschafter dieser Stadt. So oft kommt diese Stadt nicht gut weg, dabei sind die Leute hier wirklich nett", sagte Rizzi. Er war ein Mann, der viel lächelte und Starallüren nicht mochte, obwohl seine Werke für Millionen verkauft wurden. Er wurde dutzendfach kopiert, am meisten von den Straßenkünstlern vor dem Metropolitan Museum am Central Park, die auf die gleiche Karriere hoffen wie Rizzi: Vom Straßenkünstler zum weltweit gefragten Star.
Eigentlich hatte Rizzi kürzertreten wollen. "Aber die Nachfrage ist zu groß - ich weiß, ein Luxusproblem, das viele Künstler gerne hätten", sagte er 2010. Er sei ein Perfektionist: "Die Leute sollen etwas bekommen, das sein Geld auch wert ist."
Aber er merke sein Alter, sagte er zum 60. Geburtstag. "Ich habe nicht mehr so viel Energie. Wenn ich heute mal in einen Club ausgehe, was selten ist, fühle ich mich wie ein Fisch ohne Wasser." Das sei nicht mehr seine Musik: "Da denke ich jedes Mal: Warum bist Du jetzt nicht zu Hause und schaust einen guten, alten Film? Oder arbeitest?"
US-Künstlerin Helen Frankenthaler gestorben
Ebenfalls gestorben ist die amerikanische Künstlerin Helen Frankenthaler. Die Vertreterin der Abstrakten Malerei erlag am Dienstag im US-Staat Connecticut einer langen Krankheit, wie ihr Neffe Clifford Ross mitteilte. Frankenthaler wurde 83. Die Künstlerin war für ihre gewagte und lyrische Verwendung von Farbe bekannt. Mit ihrem abstrakten Stil half Frankenthaler beim Übergang von Abstraktem Expressionismus zur sogenannten Farbfeldmalerei, die in den 50er-Jahren in den USA entstand. Zu Frankenthalers bekanntesten Werken zählt "Mountains and Sea" aus dem Jahr 1952.