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Hamburg: Paar mit tödlichem Marburg-Virus? Gleise am Hauptbahnhof gesperrt


Bundespolizei sperrt Gleise in Hamburg
Infizierte in ICE? Behörde vermutet tödliches Virus

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 02.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Einsatz in Hamburg: Die Bundespolizei sperrte den Bahnsteig, die Feuerwehr brachte die Patienten ins Krankenhaus.Vergrößern des Bildes
Einsatz in Hamburg: Die Bundespolizei sperrte den Bahnsteig, die Feuerwehr brachte die Patienten ins Krankenhaus. (Quelle: Lenthe-Medien/Schmid)

Bis zu 88 Prozent der Erkrankten sterben. Jetzt gibt es zwei Marburgvirus-Verdachtsfälle in Hamburg. Bei der Bundespolizei herrscht Großalarm.

In Hamburg haben Bundespolizisten zwei Gleise am Hauptbahnhof gesperrt. Passagiere mussten die Bahnsteige verlassen, Feuerwehr-Einsatzkräfte in Vollschutzanzügen stiegen in einen ICE. Der Grund: Zwei Reisende haben sich möglicherweise mit dem tödlichen Marburgvirus infiziert.

Es soll sich um einen Medizinstudenten und seine Freundin handeln. Die beiden seien am Mittwochmittag mit dem ICE von Frankfurt nach Hamburg gefahren, als sie während der Zugfahrt grippeähnliche Symptome entwickelte, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Nach Angaben der Hamburger Sozialbehörde werden zwei Personen medizinisch untersucht, von denen eine kurz zuvor in Ruanda in einem Krankenhaus gearbeitet hatte, in dem mit dem Virus Infizierte behandelt werden.

Tote in Ruanda, medizinisches Personal besonders betroffen

In dem ostafrikanischen Land ist es zu einem Ausbruch des hochansteckenden Marburg-Fiebers gekommen. Bisher sind nach offiziellen Angaben vom Dienstag zehn Patienten an der Viruserkrankung gestorben. Insgesamt seien 29 Fälle bestätigt.

Die derzeit behandelten Patientinnen und Patienten gehörten überwiegend dem medizinischen Personal an und seien isoliert, hatte das Land zuvor mitgeteilt. Derzeit laufen Untersuchungen, um den Ursprung des Ausbruchs festzustellen. In allen Gesundheitseinrichtungen würden die Präventionsmaßnahmen erhöht.

200 Passagiere im Zug: Bundespolizei ermittelt

An Bord des Zuges von Frankfurt nach Hamburg sollen etwa 200 Reisende gewesen sein. Der Medizinstudent und seine Freundin wurden mit dem Infektionsrettungswagen der Hamburger Feuerwehr ins Uniklinikum Eppendorf (UKE) gebracht.

Gesundheitsamt und Bundespolizei haben laut Feuerwehr Ermittlungen aufgenommen. Die Behörden versuchen jetzt herauszufinden, wer im Umfeld des Paares gesessen hat.

"Wer auf der Toilette war, wird befragt"

Der betroffene Zug wurde einem "Stern"-Reporter zufolge, der an Bord war, vorübergehend festgesetzt. Demnach sollte der ICE 1915 aus Frankfurt nach Hamburg eigentlich als ICE 2416 wieder zurück nach Süden fahren. Per Durchsage sei mitgeteilt worden, dass das Gesundheitsamt das Verlassen des Zuges verboten habe, berichtete der Reporter. "Wer auf der Toilette war, wird befragt: Haben Sie sich hingesetzt oder im Stehen gepinkelt? Haben sie etwas angefasst?", schilderte er dem "Stern" zufolge seiner Redaktion per Telefon.

Ein Sprecher der Bundespolizei bestätigte t-online den Einsatz. Die Feuerwehr habe die Beamten gerufen, um den Rettungseinsatz abzusichern. Die Beamten hätten die Gleise 7 und 8 gegen 15.30 Uhr abgeriegelt. Seit 16.45 Uhr seien sie wieder frei. In Absprache mit dem Gesundheitsamt sei auch der betroffene ICE inzwischen wieder freigegeben worden.

Bis zu 88 Prozent der Kranken sterben

Das Marburgvirus löst Fieber mit Symptomen wie Krämpfen, blutigem Erbrechen und Durchfall aus – laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben bis zu 88 Prozent der Erkrankten. Lesen Sie hier mehr dazu. Der Erreger trägt den Namen der deutschen Stadt, weil sich dort 1967 Laborangestellte mit dem bis dahin nicht bekannten Virus bei Versuchsaffen infiziert hatten.

Menschen stecken sich durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter an. Vermutet wird, dass das Virus von Flughunden stammt.

Verwendete Quellen
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