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"Titan"-U-Boot: Neue Details – das war der letzte Funkspruch


Neue Enthüllungen
Das war der letzte Funkspruch des Titan-U-Boots

Von t-online, aj

Aktualisiert am 17.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Touristen-TauchbootVergrößern des Bildes
Der Innenraum des vermissten Tauchboots "Titan" von Oceangate Expeditions mit den damals reisenden Passagieren. (Quelle: American Photo Archive/Alamy/PA Media/dpa/Archiv/dpa)

Neue Enthüllungen in der Anhörung zum "Titan"-Unglück geben erschütternde Details preis. Die letzten Worte der Crew und mögliche technische Probleme stehen im Fokus.

Der Fall der verschollenen "Titan" bewegte die Welt. Am 18. Juni 2023 verschwand das private U-Boot während einer Expedition zum Wrack der "Titanic" im Nordatlantik. An Bord befanden sich fünf Personen. Auch über ein Jahr danach warten die Angehörigen der Opfer noch immer auf Antworten, wie es zu der Tragödie kommen konnte. Sie reichten eine Klage gegen das Unternehmen "Oceangate" ein.

Am Montag begann im US-Bundesstaat South Carolina nun eine Anhörung der US-Küstenwache zu dem Fall. Diese soll zwei Wochen dauern und Licht ins Dunkel um die Ursachen bringen. Denn diese sind noch unklar: Es könnte strukturelle Probleme mit der Bauart oder mit dem auf "Titan" lastenden Druck gegeben haben. Der Ausfall der Kommunikation könnte außerdem mögliche Rettungsmaßnahmen verzögert haben. Auch mögliches Fehlverhalten oder Nachlässigkeiten des Unternehmens sowie die Rolle von Regierungsmitarbeitern an dem Unglück werden untersucht.

Video | "Titan"-Unglück: Letzte Funksprüche enthüllt – Technikchef erhebt Vorwürfe
Quelle: Glomex

Letzer Funkspruch

Bereits am ersten Tag der Anhörung gab es erschütternde Enthüllungen. Die US-Küstenwache gab die letzten Worte der "Titan"-Crew an das Unterstützungsschiff "Polar Prince" bekannt. Mehrfach hatte das ehemalige Forschungsschiff angefragt, ob die "Titan" noch auf dem Borddisplay zu sehen sei. Die letzte Antwort aus der Tiefe lautete: "Alles gut hier." Nach einem Textaustausch über die Tiefe und das Gewicht des Tauchbootes beim Abtauchen verlor die Besatzung der "Polar Prince" kurz darauf den Kontakt.

Die Küstenwache startete um 18:27 Uhr die Suche, nachdem die "Polar Prince" drei Stunden erfolglos versucht hatte, Kontakt aufzunehmen. Später wurde das Wrack der "Titan" in einer Tiefe von 3.346 Metern gefunden. Eine "katastrophale Implosion" hatte alle Insassen sofort getötet.

"Ich steige da nicht ein"

Bei der Anhörung gaben nun ehemalige Mitarbeiter von "Oceangate" an, dass es schon bei früheren Tests und Expeditionen mit dem Schiff zahlreiche Probleme gegeben habe. Vier Wochen vor dem tödlichen Tauchgang sei das Fahrzeug teilweise bei einem Test gesunken, wurde etwa bei der Anhörung zu Protokoll gegeben.

Der ehemalige Technik-Chef von "Oceangate", Tony Nissen, sagte aus, er habe sich von der Firma gedrängt gefühlt, die "Titan" ins Wasser zu bringen, und sei 2019 entlassen worden, weil er die Expedition zur Titanic habe stoppen wollen. Seinem Vorgesetzten habe er gesagt: "Ich steige da nicht ein". Nissen zufolge habe ein Blitzschlag im Jahr 2018 das U-Boot getroffen und erhebliche Schäden verursacht. Während weiterer Testphasen soll es zu schneller Dekompression gekommen sein.

Auch Tym Catterson, ein ehemaliger Auftragnehmer von "Oceangate", habe Zweifel an dem U-Boot geäußert: "Ich glaube nicht, dass Verbundwerkstoffe das richtige Material für ein Druckgefäß sind, das äußeren Kompressionen ausgesetzt ist." Er fügte hinzu: "Als ich versuchte, die Festigkeit des Rumpfes zu berechnen, konnte ich es nicht gut genug hinbekommen."

In einer Stellungnahme von "Oceangate" drückte das Unternehmen den Familien der Opfer sein tiefstes Mitgefühl aus: "Es gibt keine Worte, um den Verlust zu lindern", ist darin zu lesen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material von afp, Reuters und dpa
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