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USA: Holocaust-Überlebender Martin Greenfield ist tot


"Schneider der Stars"
Holocaust-Überlebender mit 95 Jahren gestorben

Von afp
Aktualisiert am 21.03.2024Lesedauer: 2 Min.
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Martin Greenfield in einer seiner Manufakturen (Archivbild): Er ist im Alter von 95 Jahren gestorben. (Quelle: imago stock&people/imago)
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Als Jugendlicher kam er nach Auschwitz. Nach dem Weltkrieg stattete er als Herrenschneider unter anderem US-Präsidenten und Promis aus. Nun ist Martin Greenfield tot.

Er überlebte den Holocaust und wurde in den Vereinigten Staaten zum gefragten Herrenschneider, der US-Präsidenten und andere Prominente ausstattete. Nun ist Martin Greenfield im Alter von 95 Jahren gestorben, wie die "New York Times" unter Berufung auf Greenfields Sohn berichtete. Greenfield starb demnach am Mittwoch in einem Krankenhaus auf Long Island. Er hinterlässt seine Frau Arlene, seine Söhne sowie vier Enkelkinder.

Greenfield war 1928 als Spross einer wohlhabenden jüdischen Familie in der damaligen Tschechoslowakei zur Welt gekommen, damals lautete sein Name noch Maximilian Grünfeld. Als Jugendlicher kam er ins NS-Konzentrationslager Auschwitz, wo er die Kleidung der Wachen waschen musste.

Als er einmal versehentlich das Hemd eines Aufsehers zerriss, wurde er verprügelt. Danach besserte Greenfield alias Grünfeld das Hemd aus und trug es fortan unter seiner Lager-Uniform. Dies wurde als ein Zeichen dafür gesehen, dass er im Lager gewisse Privilegien genieße, sodass er sich dort frei bewegen konnte und größere Lebensmittelrationen bekam. "Der Tag, an dem ich dieses Hemd anzog, war der Tag, an dem ich lernte, dass Kleider Macht besitzen", schrieb Greenfield später in seinen Memoiren.

Ohne Englischkenntnisse ging er nach New York

1945 erlebte er die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Im Alter von 19 Jahren ging er mit nur zehn Dollar und ohne jegliche Englischkenntnisse an Bord eines Schiffes nach New York. Dort angekommen, änderte er schnell seinen Namen in Martin Greenfield und fand Arbeit in einer Kleiderfabrik in Brooklyn. Drei Jahrzehnte später, im Jahr 1977, kaufte er die Fabrik und benannte sie nach sich. Sie wurde zu einer Institution in der New Yorker Modeszene.

Greenfields handgenähte Anzüge wurden zum Statussymbol. Zu seinen Kunden zählten Stars aus Sport, Musik und dem Filmgeschäft wie Frank Sinatra, Paul Newman, Martin Scorsese, Leonardo DiCaprio, Michael Jackson und Kobe Bryant. Außerdem stattete Greenfield sechs US-Präsidenten aus, darunter die letzten drei Amtsinhaber Barack Obama, Donald Trump und Joe Biden. Laut "New York Times" war Greenfields Kreation mit dem größten Wiedererkennungswert vielleicht der rote Anzug mit orangefarbener Weste, den Joaquin Phoenix als Joker in dem gleichnamigen Thriller trug.

In seinem Geschäft Greenfield Clothiers arbeiten die rund 50 Beschäftigten bis heute an manuellen Nähmaschinen. In einen Anzug stecken sie etwa zehn Stunden Arbeit.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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