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Nigeria: Nach Entführung fünf Schwestern wieder in Freiheit | Abuja


100.000 Euro Lösegeld
Nach Entführung: Fünf Schwestern gerettet

Von t-online, ams

21.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Nigerias Hauptstadt Abuja (Archiv): In mehreren nördlichen Bundesstaaten gilt seit dem Jahr 2000 die Scharia.Vergrößern des Bildes
Nigerias Hauptstadt Abuja (Archiv): Nachdem sie Anfang des Monats enführt wurden, sind fünf Schwestern wieder frei. (Quelle: xThomasxImox/imago-images-bilder)

Fünf entführte Schwestern sind in Nigeria wieder frei. Die Geschichte hielt das ganze Land in Atem.

Fünf Schwestern sind in Nigeria von der Polizei gerettet worden. Sie wurden Anfang des Monats zusammen mit ihrem Vater aus der Hauptstadt Abuja entführt, berichtet die BBC. Eine weitere Schwester wurde in Gefangenschaft getötet. Außerdem wurden ein Onkel der Geschwister sowie drei Polizisten ermordet, während sie Hilfe holen wollten.

Der Vater der Mädchen sei zunächst unter einer Bedingung freigelassen worden: Er sollte ein hohes Lösegeld beschaffen. Knapp 60.000 Euro wurden umgerechnet verlangt. Nachdem das nicht passiert war, töteten die Entführer seine 21-jährige Tochter Nabeeha, eine Studentin im letzten Jahr an der Universität, erklärten anonyme Familienmitglieder gegenüber der BBC.

Nach Angaben des nigerianischen TV-Senders News Central stieg die Lösegeldforderung nach der Tötung auf umgerechnet rund 100.000 Euro an. Weitere Morde wurden angedroht. Die Familie und viele Nigerianer riefe über die sozialen Medien dazu auf, zu spenden. So konnte die Forderung schließlich erfüllt werden. Nach einiger Verzögerung, die die Menschen in Nigeria in Atem hielt, wurden sie schließlich freigelassen.

Minister rät von Lösegeldzahlungen ab

Die Familie bedankte sich anschließend für die Anteilnahme der nigerianischen Bevölkerung: "Worte können die immense Dankbarkeit und Erleichterung nicht ausdrücken, die wir in diesem Moment empfinden", teilte ein Familienmitglied mit.

Der nigerianische Verteidigungsminister Mohammed Badaru Abubakar hatte zuvor grundsätzlich von Lösegeldzahlungen abgeraten. Es würde "die Situation nur verschlimmern". Abubakar weiter: "Wir glauben, dass wir damit aufhören müssen – so schmerzhaft es auch ist. Wir müssen aufhören, auf Lösegeldzahlungen zu reagieren. Wenn wir damit aufhören, werden sich Entführungen mit der Zeit nicht mehr lohnen."

Immer mehr Menschen werden in Nigeria entführt

Ein weiteres Problem für betroffene Familien: Nigerianische Gesetze verbieten jegliche Zahlungen von Lösegeld. Viele zahlen dennoch – weil sie nicht an den Erfolg der Sicherheitskräfte glauben.

In den letzten Jahren kommen Entführungen in Nigeria immer häufiger vor. Hunderte Menschen seien gekidnappt worden. Vor allem kriminelle Banden seien dafür verantwortlich. Sie erhoffen sich dadurch schnelles Geld, so die BBC. Die nigerianische Regierung steht deshalb in der Kritik. Diese hatte versprochen, die Notlage zu beenden – bisher ohne Erfolg. "Die Sicherheitsbehörden arbeiten sehr hart daran, sie zu vertreiben, ihre Bewegungen zu blockieren und sie ein für alle Mal zu erledigen", beteuert der Verteidigungsminister.

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