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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tod am Cerro Torre Deutscher Theologe stirbt bei Klettertour in Südamerika
Nach einer Nahtoderfahrung vor wenigen Jahren beschloss der Theologe Christoph Klein, kein Risiko mehr einzugehen. Jetzt ist er tödlich verunglückt.
Bei einer Klettertour am Cerro Torre an der chilenisch-argentinischen Grenze ist der Theologe und Filmemacher Christoph Klein kurz vor Weihnachten verunglückt. Und seine Familie wartet noch immer auf seinen Leichnam. Der gebürtige Rosenheimer kletterte am 19. Dezember mit einem Freund einen schwierigen Berg in Patagonien. "Christoph war mit einem Kletterpartner in der Cerro-Torre-Gruppe in schwierigem Gelände unterwegs" sagt sein Bekannter, der Verleger Achim Pasold, zum Internet-Portal "Kath.ch".
"Zwischen zwei Gipfeln haben Christoph und sein Begleiter festgestellt, dass die Verhältnisse zu schlecht sind", sagt Pasold. "Sie kehrten um. Christoph ist dabei abgestürzt, er war nicht angeseilt." Er konnte von anderen Bergsteigern gefunden werden, weil seine Stirnlampe brannte. "Allerdings konnten sie nur noch seinen Tod feststellen." Nun werde versucht, den Leichnam vom Berg zu holen. Laut Pasold ist das aufgrund der schwierigen Verhältnisse und des argentinisch-chilenischen Grenzverlaufs extrem schwierig. Freunde initiierten eine Spendenaktion, um Geld für die Bergung zu sammeln.
Klein bestieg Hunderte Berge
Der 48-Jährige hinterlässt neben seiner Frau Irina auch die drei gemeinsamen Töchter im Alter von 22, 19 und 15 Jahren. Sie lebten in der Schweiz. Der leidenschaftliche Kletterer Klein bestieg Hunderte Berge, darunter einige der schwierigsten der Welt wie die Eiger Nordwand, den "El Capitan" in den USA, den Matterhorn oder die bekannte Watzmann-Ostwand. Auch als Eiskletterer war er unterwegs.
Bereits 2017 wäre der 48-Jährige beinahe bei einer Tour gestorben. Laut "Kath.ch" erzählte der katholische Theologe davon wie folgt: "Ich stürzte ein paar Meter unkontrolliert, aber nicht dramatisch, und hatte dabei das große Pech, die oberen Schneidezähne zu verlieren." Nach diesem Ereignis habe er den Vorsatz gefasst, "keine hochalpinen Klettereien mit fragwürdigen Sicherungen und heiklem Fels mehr zu machen." Das ist ihm die letzten Jahre gelungen, bis zu jenem Tag im Dezember.