Vor Aufmarsch in Zwickau Rechtsextreme greifen Zug mit Gegendemonstranten an
In Glauchau haben Rechte einen Zug mit linken Demonstranten mit Steinen attackiert. Die rechtsextreme Partei "Der Dritte Weg" hatte zu einem Aufmarsch in Zwickau mobilisiert.
Bei der Anreise zu einem rechtsextremen Aufmarsch in Zwickau haben Rechte laut Polizei-Angaben Gegendemonstranten angegriffen. Sie warfen am Bahnhof Glauchau Steine auf einen Zug, in dem Demonstranten aus dem linken Lager saßen, wie ein Polizeisprecher am Sonntagmittag sagte. Diese waren auf dem Weg zu Gegenprotesten in Zwickau. 37 Rechte seien festgesetzt worden. Zwei Personen erlitten bei den Auseinandersetzungen leichte und eine Person schwere Verletzungen.
Die Polizei ermittelt wegen schweren Landfriedensbruchs, wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Körperverletzung. Ein Angreifer in Glauchau hatte den Hitlergruß gezeigt, ein weiterer trug einen Gürtel mit einem Hakenkreuz, wie ein Sprecher sagte. Der Bahnhof war nach Angaben der Bundespolizei für gut 40 Minuten gesperrt.
Bei den Demonstrationen in Zwickau blieb es laut Polizeiangaben überwiegend friedlich. Bei insgesamt elf angemeldeten Veranstaltungen waren bis zu 1.650 Personen unterwegs. Es wurden Anzeigen wegen Landfriedensbruch, wegen der Verwendung Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und wegen Körperverletzung aufgenommen. Auch wurde die Beleidigung eines Medienvertreters angezeigt. Insgesamt kam es während den Veranstaltungen zu elf Straftaten und drei Ordnungswidrigkeiten.
Bei der Rückreise aus Zwickau sind nach Angaben der Bundespolizei dann vier Menschen aus dem rechten Lager angegriffen und teils schwer verletzt worden. Sie seien gegen 17.30 Uhr am Bahnhof in Crimmitschau ausgestiegen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in Pirna am Sonntagabend. Nach aktuellem Stand der Untersuchungen seien sie beim Verlassen des Bahnsteigs durch eine Bahnunterführung gegangen. Dort seien sie mutmaßlich von Menschen aus dem linken Lager mit Schlagwerkzeugen attackiert worden.
Chemnitz: 50 rechte Demonstranten eines Zuges verwiesen
In der Bahnunterführung seien Blutlachen zu sehen gewesen, sagte der Polizeisprecher. Die angegriffenen Personen seien ansprechbar gewesen, hätten jedoch Hand- und Kopfverletzungen erlitten. Die Bundespolizei fahndet aufgrund von Zeugenaussagen nach sechs bis zehn Tatverdächtigen, unter denen auch eine Frau sein soll. Auch ein Polizeihubschrauber war demnach im Einsatz.
Früher am Tag hatte es bereits am Bahnhof in Chemnitz Flaschenwürfe gegeben. Demonstranten, die unterwegs zur Kundgebung des Dritten Wegs gewesen seien, hätten in einen Zug einsteigen wollen. Die Polizei habe sie zurückgehalten, weil der Zug bereits mit Gegendemonstranten besetzt gewesen sei, teilte die Bundespolizei mit.
Die rechtsextreme Splitterpartei "Der Dritte Weg" hatte zu einem Aufzug am Sonntag in Zwickau mobilisiert. Die Partei hatte seit Monaten überregional für die Demonstration geworben.
- Nachrichtenagentur dpa
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