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Japan: Massaker im Pflegeheim – Staatsanwaltschaft fordert Todesstrafe


Prozess in Japan
Massaker im Pflegeheim: Todesstrafe für Attentäter?

Von afp
17.02.2020Lesedauer: 2 Min.
Blumen vor dem Pflegeheim, in dem es zu dem Massaker kam: Im Februar vor der Tat hatte der Attentäter bereits mit Gewalt gegen behinderte Menschen gedroht. (Archivbild)Vergrößern des Bildes
Blumen vor dem Pflegeheim, in dem es zu dem Massaker kam: Im Februar vor der Tat hatte der Attentäter bereits mit Gewalt gegen behinderte Menschen gedroht. (Archivbild) (Quelle: Richard Atrero de Guzman/NURPhoto/imago-images-bilder)

19 Menschen erstach ein Ex-Pfleger im Sommer 2019 in Japan – weil er, wie er selbst erklärte, Menschen mit Behinderungen hasst. Jetzt fordert die Staatsanwaltschaft die Höchststrafe für den Mann.

Nach der Tötung von 19 geistig beeinträchtigten Menschen in einem japanischen Pflegeheim hat die Staatsanwaltschaft die Todesstrafe für den Täter gefordert. Die Anklage argumentierte, der 30-jährige Satoshi Uematsu sei in der Lage, die Verantwortung für seine grausame Tat im vergangenen Juli zu übernehmen. Die Messerattacke sei unmenschlich gewesen und lasse keinen Raum für Nachsicht. Uematsus Anwälte plädierten auf "nicht schuldig" und sagten, ihr Mandant leide an einer "psychischen Störung" im Zusammenhang mit seinem Marihuana-Konsum.

Der ehemalige Mitarbeiter eines Pflegeheims für geistig beeinträchtigte Menschen in der Stadt Sagamihara, westlich von Tokio, hatte im Juli 2016 insgesamt 19 Menschen erstochen und weitere 26 verletzt. Bei seinem ersten Gerichtstermin im vergangenen Monat hatte Uematsu die Tat gestanden.

Der Täter stellte sich der Polizei

Kurz nach der Tat hatte er sich Medienberichten zufolge der Polizei mit den Worten gestellt: "Ich habe es getan." Als Motiv habe er Hass auf Menschen mit Behinderungen angegeben: Er habe das Ziel verfolgt, diese "auszurotten", da sie "nur Unglück schaffen".

Der Täter hatte laut Medienberichten bereits im Februar 2016 in einem Brief an den japanischen Parlamentspräsidenten mit der Ermordung von 470 beeinträchtigten Menschen in zwei verschiedenen Heimen gedroht. Er bezeichnete sein Vorhaben als eine "Revolution", die "die Wirtschaft beleben" und "den Dritten Weltkrieg verhindern" werde. Nach einem Krankenhausaufenthalt wurde Uematsu Medienberichten zufolge Anfang März 2019 von Ärzten als ungefährlich eingestuft und entlassen.

Der Vorfall im vergangenen Sommer hat Japan tief erschüttert. Bei der Messerattacke handelt es sich um eine der schlimmsten Gewalttaten in der japanischen Nachkriegsgeschichte. Das Urteil wird nach Angaben des Gerichts für Mitte März erwartet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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