Riskanter Streich? "Gestohlene" Jacht treibt führerlos auf der Müritz
Das Schiff war 120.000 Euro wert – und schwamm allein über das Wasser. Der Besitzer war erleichtert, sein teures Boot zurückzubekommen. Doch die Polizei fragt sich, wie sich die Jacht überhaupt lösen konnte.
Eine verschwundene Luxusjacht hat am Wochenende für viel Aufregung in Mecklenburg-Vorpommern an der Müritz gesorgt. Wie ein Polizeisprecher am Montag in Waren erklärte, hatte der Mann das Zwölf-Meter-Schiff mit sieben Tonnen Gewicht am Samstag "gestohlen" gemeldet, weil es am Westufer des riesigen Binnensees aus einem Hafen verschwunden war. Dort hatte der 51-Jährige es am Freitag demnach "fest vertäut". Der Wert wurde mit rund 120.000 Euro angegeben.
Stunden nach der Anzeige meldete ein anderer Bootsbesitzer eine herrenlose Jacht, die etwa fünf Kilometer nordöstlich bei Boek am Müritz-Ostufer auf einer Sandbank steckte. Es war die gesuchte Jacht. Die Polizei untersucht nun, ob jemand die Leinen gelöst hat oder das Schiff nicht sicher festgemacht war.
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Dabei hatte der Eigner Glück: Die Jacht war an einem Sperrgebiet bei Boek/Rechlin vorbeigetrieben, in dem Blindgänger liegen. Dort war 1945 eine große Erprobungsstelle der NS-Luftwaffe bombardiert worden.
- Nachrichtenagentur dpa