Mutmaßlich rechtsradikale Attacke Libyscher Rollstuhlfahrer in Chemnitz angegriffen
Mehrere Männer kamen auf ihn zu und beschimpften ihn, dann begann einer, auf den Mann im Rollstuhl einzuschlagen. In Chemnitz ist ein Libyer attackiert worden – vermutlich von Rechtsextremen.
Im sächsischen Chemnitz ist ein Libyer von einem mutmaßlichem Rechtsradikalen aus seinem Rollstuhl gestoßen und geschlagen worden. Bei dem Tatverdächtigen, den die Polizei in der Nähe des Tatorts stellte, handelt es sich um einen 22-Jährigen. Er ist der Polizei wegen rechtsmotivierter Straftaten einschlägig bekannt.
Der genaue Tatablauf werde noch untersucht, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Gegen den Verdächtigen wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung ermittelt. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung von dem Fall berichtet.
29-Jährige alarmierte die Polizei
Der Rollstuhlfahrer erlitt leichte Verletzungen und wurde ambulant in einem Krankenhaus behandelt. Eine 29-Jährige hatte die Auseinandersetzung gehört und die Polizei gerufen. Das Dezernat Staatsschutz der Chemnitzer Polizei führt die Ermittlungen in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft.
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Der "Bild"-Zeitung sagte das Opfer, mehrere Männer seien auf ihn zugekommen und hätten ihn als "Scheiß-Araber" beschimpft. Kurz darauf habe einer ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen. "Immer wieder, bis ich aus dem Rollstuhl fiel", sagte der Libyer. "Als ich am Boden lag, hat er weiter mit den Füßen auf mich eingetreten."
- Nachrichtenagentur dpa, AFP