Nach Prozess in New York Deutsche Hochstaplerin Sorokin: "Es tut mir nicht leid"
Ihr Fall hat internationales Aufsehen erregt: Anna Sorokin hat sich unter die Reichen Manhattans gemischt – bis ihre Hochstaplerei aufflog. Nach ihrer Verurteilung gesteht sie in einem Interview ihre Taten nicht zu bereuen.
Kurz nach ihrer Verurteilung zu einer Haftstrafe hat die deutsche Hochstaplerin Anna Sorokin ihre vor einem New Yorker Gericht geäußerte Reue wieder relativiert. "Die Sache ist, es tut mir nicht leid", sagte die 28-Jährige der "New York Times" in einem Interview, das der Zeitung zufolge am Freitag in dem New Yorker Gefängnis Rikers Island geführt wurde. "Ich würde Sie und alle anderen anlügen, wenn ich sagen würde, dass mir irgendetwas leidtun würde. Ich bedaure nur, wie ich bestimmte Sachen angegangen bin."
Sorokin war am Donnerstag von einem New Yorker Gericht zu einer Haftstrafe von vier bis zwölf Jahren verurteilt worden. Das Strafmaß bedeutet, dass sie frühestens nach vier Jahren auf Bewährung aus dem Gefängnis kommen kann. Die 28-Jährige war schuldig gesprochen worden, weil sie sich in der High Society von Manhattan Leistungen im Wert von mehr als 200.000 Dollar (rund 180.000 Euro) erschlichen hatte. Sorokins Verteidiger Todd Sprodek kündigte an, in Berufung gehen zu wollen. Sorokin selbst hatte vor Gericht zunächst gesagt, ihre Fehler täten ihr leid.
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Der Fall hatte international für Aufsehen gesorgt. Der Anklage zufolge hatte Sorokin sich 2016 und 2017 unter Manhattans Schickeria gemischt und war dort unter dem Pseudonym Anna Delvey aufgetreten. Dabei stellte sie sich als schwerreiche Millionenerbin mit Treuhandfonds im Rücken dar und gewann schnell das Vertrauen kaufkräftiger Bekannter. Ursprünglich kommt die Frau aus Russland, im Alter von 16 Jahren war sie nach Deutschland gezogen, wo sie in Eschweiler bei Aachen zur Schule ging.
- Nachrichtenagentur dpa