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Deutschlands Most Wanted: Vladimir Svintkovski


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Deutschlands Most Wanted
Nach Kopfschuss-Mord – der Verwandlungskünstler auf der Flucht


10.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Mutmaßlicher Mörder Vladimir Svintkovski: Der 67-Jährige steht in Verdacht, 1999 einen Medikamentenhändler in Berlin ermordet zu haben.Vergrößern des Bildes
Mutmaßlicher Mörder Vladimir Svintkovski: Der 67-Jährige steht in Verdacht, 1999 einen Medikamentenhändler in Berlin ermordet zu haben. (Quelle: Polizei Berlin/t-online.de)

Die Polizei fahndet mit einer öffentlichen Liste nach Schwerverbrechern. Einer der Gesuchten ist Vladimir Svintkovski – der mutmaßliche Mörder könnte sein Aussehen mittels plastischer Chirurgie verändert haben.

Vladimir Svintkovski ist nicht leicht wieder zuerkennen. Wechselnde Perücken und stetig wechselnde Bartbehaarung machen ihn laut Bundeskriminalamt zu einem Verwandlungskünstler. Eine chiroplastische Operation könnte ihn demnach deutlich jünger erscheinen lassen. Die roten Haare gehören vermutlich längst der Vergangenheit an.

Der Grund für das Versteckspiel: Seit 1999 sucht die Polizei nach dem Polen russischer Abstammung. Der heute 67-Jährige steht in dringendem Tatverdacht den Medikamentenhändler Piotr B. durch einen Kopfschuss getötet zu haben. Die Tat ereignete sich im gut bürgerlichen Berlin-Zehlendorf.

Bereits wegen Doppelmordes angeklagt

Die Deutsche Presse-Agentur berichtete damals, ein 45-jähriger Mann sei mit Kopfwunde auf dem Gehweg gefunden wurde. Das Opfer schwebte zunächst in Lebensgefahr. Eine Mordkommission habe Ermittlungen aufgenommen. Dann erlag B. seinen Verletzungen.

Öffentliche Fahndung des BKA: Die Straftaten reichen von Bildung einer kriminellen, terroristischen Vereinigung bis zu Mord. Auch Steuerhinterziehung, Totschlag und Sprengstoffanschläge stehen auf der Liste. Insgesamt werden mehr als 25 Personen öffentlich gesucht. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe.

Der Verdacht fiel auf Svintkovski. Er war schon zuvor einmal ins Visier von Ermittlern geraten: 1995 wurde er wegen eines mit Kopfschüssen durchgeführten Doppelmordes angeklagt. Wie "Stern" und "B.Z." berichteten waren damals Antiquitätenhändler die Opfer. Doch die Beweislage reichte nicht aus. Svintkovski wurde freigesprochen.

Angeblich 1,7 Millionen Deutsche Mark habe der heute Flüchtige damals erbeutet. Das Motiv sei Geldgier aus Spielsucht gewesen. Auch er selbst habe mit Heiligenbildern und Antiquitäten gehandelt.

Doch wo ist Svintkovski heute? Lebt er unter falschen Personalien in Deutschland? In der Vergangenheit bedienter er sich laut Bundeskriminalamt immerhin zahlreicher falscher Identitäten. Das könnte auch gegenwärtig der Fall sein. Sind ihm die Ermittler trotzdem bereits auf der Spur?

Seit Beginn der öffentlichen Fahndung Anfang 2019 haben sich mehrere Hinweisgeber bei der Polizei gemeldet. 60 Rückmeldungen habe man inzwischen, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei Berlin auf Anfrage von t-online.de mit.

"Wir gehen diesen Hinweisen natürlich akribisch nach", sagte eine Polizeisprecherin. Viele Menschen hätten sich nach der Vorstellung des Falles in der TV-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" Anfang Januar gemeldet. Ob eine heiße Spur darunter sei, könne sie aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.


Der Verdächtige wird also weiter mit internationalem Haftbefehl gesucht. Er ist rund 1,76 Meter groß, spricht mehrere Sprachen – darunter Deutsch, Polnisch und Russisch. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von bis zu 10.000 Euro ausgesetzt.

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