Rekruten-Misshandlung US-Militärausbilder muss wegen brutaler Folter in Haft
Wegen Misshandlung von Rekruten muss ein kaltblütiger Ausbilder des US-Marinekorps in South Carolina (USA) für zehn Jahre ins Gefängnis. Mehr als ein Dutzend Rekruten verletzte der Irakkriegs-Veteran. Besonders abgesehen hatte er es auf drei Muslime.
Der 34-jährige Irakkriegs-Veteran habe mehr als ein Dutzend Rekruten im Ausbildungslager Parris Island in South Carolina geschlagen, getreten und gewürgt, sagte Militärrichter Michael Libretto. Die jungen Männer hätten mitten in der Nacht aufstehen und sich auf den Boden legen müssen. Dann seien der Ausbilder und zwei seiner Kollegen auf ihren Körpern herumgelaufen.
In der heißen Trockner-Trommel herumgewirbelt
Besonders abgesehen hatte es der Mann offenbar auf drei Muslime. Er beschimpfte sie den Angaben zufolge als Terroristen und Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat. Zwei von ihnen steckte er in einen Wäschetrockner und verlangte, dass sie ihrem Glauben abschwören. Einer tat dies gleich, der andere wurde in der heißen Trommel dreimal herumgewirbelt, bevor er in Todesangst nachgab.
Der Dritte nahm sich das Leben, nachdem ihn der Angeklagte angebrüllt und geschlagen hatte. Seine Angehörigen haben die US-Armee auf 100 Millionen Dollar (rund 86 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt.
Der Verurteilte muss zudem eine Strafe zahlen, wird degradiert und in Unehren entlassen. Außer ihm waren fünf weitere Ausbilder angeklagt. Elf andere konnten mit leichteren Strafen rechnen.