Kriminalstatistik 2016 Deutlicher Anstieg bei Sex- und Gewaltdelikten
Gewalttaten und Sexualdelikte haben in Deutschland im Jahr 2016 deutlich zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahr registrierte die Polizei fast 13 Prozent mehr Vergewaltigungen.
Demnach wuchs die Gewaltkriminalität im vergangenen Jahr um 6,7 Prozent auf rund 193.500 Taten. Besonders stark zugelegt hätten dabei Fälle von Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen. Sie nahmen um 14,3 Prozent auf gut 2400 Fälle zu, wie die "Bild" unter Berufung auf die neue Polizeiliche Kriminalstatistik berichtet, die Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Montag vorstellen will.
Drastischer Anstieg von Vergewaltigungen
Gravierend sei auch der Anstieg der Fälle von Vergewaltigung und sexueller Nötigung. Hier gebe es laut Statistik eine Zunahme von 12,8 Prozent auf mehr als 7900 Fälle. Allein in der Silvesternacht 2015/2016 hatten nach sexuellen Übergriffen in Köln und anderen deutschen Städten Hunderte Frauen solche Taten zur Anzeige gebracht.
Die Zahl der Straftaten insgesamt stieg laut "Bild" 2016 um knapp 42.000 Fälle und damit um 0,7 Prozent auf gut 6,37 Millionen Fälle. Im Jahr 2015 waren es noch 6,33 Millionen Fälle gewesen. Diese Zahl ist allerdings nur bedingt als Vergleichsgröße zu verwenden. Denn im Zuge der Flüchtlingskrise hatte es 2015 extrem viele Verstöße gegen das Ausländerrecht gegeben, etwa durch illegale Einreisen.
Rechnet man diese Fälle heraus, hätte die Gesamtzahl 2015 bei gut 5,9 Millionen gelegen. Das könnte darauf deuten, dass der Anstieg 2016 noch deutlicher war, gab es doch deutlich weniger neue Flüchtlinge.