Bundesweite Razzia Polizei stellt Sprengstoff und Waffen bei Reichsbürgern sicher
Bei den bundesweiten Razzien gegen Rechtsextremisten und sogenannte Reichsbürger hat die Polizei ein umfangreiches Arsenal an Waffen und Sprengstoff sichergestellt.
Unter anderem seien scharfe Schusswaffen, Schießkugelschreiber und erhebliche Mengen Munition entdeckt worden, verlautete aus Polizeikreisen. Außerdem habe man rund zwei Kilogramm Schwarzpulver, einen aus Grillanzündern gefertigten Brandsatz sowie vorbereitete Brandflaschen gefunden.
In einem Objekt in Baden-Württemberg wurde nach diesen Angaben auch instabiler Initialsprengstoff gefunden, der von Experten vor Ort kontrolliert gesprengt wurde.
Razzia in sechs Bundesländern
Rund 200 Polizeibeamte hatten am Mittwoch zwölf Wohnungen und weitere Räume in Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt durchsucht.
Dabei wurden zwei Männer festgenommen, darunter ein 62-Jähriger aus Schwetzingen. Er wird verdächtigt, zusammen mit anderen Beschuldigten eine terroristische Vereinigung gebildet zu haben. Darüber hinaus steht er im Verdacht, seit 2016 Angriffe auf Juden, Asylbewerber und Polizisten geplant zu haben.
Mindestens sechs weitere Personen, deren Wohnungen durchsucht worden waren, werden verdächtigt, sich der rechtsextremistischen Vereinigung angeschlossen zu haben.
Verfassungsschutz beobachtet Reichsbürger
Sogenannte Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik nicht an und behaupten, dass das Deutsche Reich noch in den Grenzen von 1937 existiert. Entsprechend verweigern viele der Reichsbürger Zahlungen wie Steuern oder Bußgelder an den Staat. Die Bewegung wird bundesweit vom Verfassungsschutz beobachtet.