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Fall Peggy: Aussage von Beate Zschäpe sorgt für Kopfschütteln


Viel Lärm um nichts
Zschäpe-Aussage zu Peggy sorgt für Kopfschütteln

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 08.12.2016Lesedauer: 2 Min.
Beate Zschäpe im GerichtssaalVergrößern des Bildes
Beate Zschäpe im Gerichtssaal (Quelle: Archivfoto/dpa)

Die Hoffnung, Beate Zschäpe könne im Fall Peggy Knobloch Licht ins Dunkel bringen, hat sich zerschlagen. Die angekündigte und mit Spannung erwartete Aussage der Rechtsterroristin sorgte für Kopfschütteln bei den Prozess-Zuschauern. Sie wisse rein gar nichts, ließ Zschäpe durch ihren Anwalt verlesen.

Zschäpes knappe Antwort auf die Frage des Vorsitzendes Richters im NSU-Prozess, ob sie etwas über Peggy wisse, das sie nicht aus den Medien haben, lautete: "Nein." Das erklärte ihr Anwalt Hermann Borchert.

Die Frage hatte der Richter bereits Ende Oktober gestellt. Zschäpes Ankündigung, die Frage beantworten zu wollen, sorgte im Vorfeld für Aufregung.

Allerdings war die Ausgangslage Ende Oktober eine andere: Zu diesem Zeitpunkt waren sich die Ermittler noch sicher, am Tatort DNA-Spuren des mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt gefunden zu haben. Jedoch gibt es mittlerweile große Zweifel an der Echtheit der Spur. Laut Staatsanwaltschaft und Polizei gibt es Anhaltspunkte dafür, dass die Spur verunreinigt worden sein könnte.

Peggys Überreste nach 15 Jahren gefunden

Die damals neun Jahre alte Schülerin war im Mai 2001 verschwunden. Der Fall sorgte seitdem immer wieder für Schlagzeilen. Erst im vergangenen Sommer - also mehr als 15 Jahre später - entdeckte ein Pilzsammler in einem Waldstück in Thüringen, rund 20 Kilometer von Peggys Heimatort Lichtenberg entfernt, Knochen des Kindes.

Aussage zu Kinderporno-Fotos

Zschäpe ließ ihren Verteidiger auch Fragen des Gerichts zu angeblichen kinderpornografischen Fotos auf einem in der Ruine des letzten Verstecks des NSU-Trios gefundenen Computer beantworten. Dazu ließ sie erklären, sie habe von den Fotos erst durch Akteneinsicht zu ihrem Fall erfahren.

Sie glaube, dass die Bilder durch eine von Mundlos gekaufte gebrauchte Festplatte auf den Computer gekommen sein könnten. Mundlos habe immer wieder gebrauchte Festplatten gekauft und Computer selbst zusammen gebaut. Auf den Computer mit den Bildern habe sie ebenfalls Zugriff gehabt, auch Uwe Böhnhardt habe den PC genutzt.

Das passt zur Taktik der Zschäpe-Anwälte: Zschäpe hat wie immer von nichts gewusst. Nichts von irgendwelchen Morden, nichts von Kinderpornografie, nichts über Peggy, nichts von Waffen und Banküberfällen.

Zschäpe hatte fast 14 Jahre mit Böhnhardt und Uwe Mundlos im Untergrund gelebt. Während dieser Zeit sollen die beiden Männer zehn Morde aus überwiegend rassistischen Motiven verübt haben. Zschäpe ist im NSU-Prozess wegen Mittäterschaft angeklagt.

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