Kriminalität Spektakulärer Gefängnisausbruch in der Schweiz
Ein Mitglied der berüchtigten Juwelenräuberbande "Pink Panther" und vier weitere Häftlinge sind in der Schweiz mit Hilfe von Komplizen aus einem Gefängnis ausgebrochen. Die Polizei löste eine Großfahndung aus - bislang ohne Erfolg.
Nach Angaben eines Polizeisprechers kletterten drei Maskierte auf die Mauer der Haftanstalt Bois-Mermet nahe Lausanne und warfen eine Tasche mit Schneidezange und Pistole in den Innenhof. Mit der Waffe, die sich später als Imitation erwies, wurden Aufseher in Schach gehalten.
Von etwa 30 Häftlingen im Innenhof ergriffen fünf die Flucht, ein sechster habe von Gefängniswärtern daran gehindert werden können. Die Ausbrecher und ihre Komplizen seien mit zwei Fahrzeugen geflohen, erklärte ein Sprecher.
Über 100 Millionen Euro Beute
Wie die Schweizer Nachrichtenagentur sda erfuhr, gehört mindestens einer der Flüchtigen zur Juwelenräuber-Bande "Pink Panther". Sie wird für mehr als hundert Einbrüche und Raubüberfälle auf Schmuckgeschäfte in Europa verantwortlich gemacht.
Die teils aus Serbien stammenden Ganoven sollen im Laufe mehrerer Jahre Schmuck und Luxusuhren im Wert von mehr als 100 Millionen Euro erbeutet haben.
Spitzname stammt aus Großbritannien
Erst im Januar waren in Genf zwei Pink-Panther-Mitglieder zu vier und fünf Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Männer im Frühjahr 2012 an einem Raubüberfall auf ein Schmuckgeschäft in Luzern beteiligt waren. Damals wurden Dutzende Uhren mit einem geschätzten Wert von bis zu einer Million Euro erbeutet.
Den Spitznamen erhielt die Bande einst von der Polizei in Großbritannien. Sie hatte einen der geraubten Diamanten in einer Cremedose gefunden - ganz ähnlich wie in der Kriminalkomödie "Der rosarote Panther".