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Milde Strafe für Tod bei Sadomaso-Sex


Justiz
Milde Strafe für Tod bei Sadomaso-Sex

07.12.2012Lesedauer: 2 Min.
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Im Prozess um den Tod eines Mannes beim Sado-Maso-Sex ist ein 44-Jähriger zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht Berlin sprach den Mann der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig. Die Anklage lautete ursprünglich auf Mord.

Dem Gericht zufolge hatte der Angeklagte "eindeutig" nicht den Vorsatz, das Opfer zu töten. Er habe das spätere Opfer aber "vorsätzlich verletzt", hieß es im Urteil.

Im Januar dieses Jahres war ein 37-jähriger Bankangestellter bei sadomasochistischen Praktiken mit dem Angeklagten in dessen Kreuzberger Wohnung gestorben. Mit Einverständnis des späteren Opfers hatte der 44-Jährige ihn gefesselt sowie Mund und Nase verklebt. Der Mann war daran erstickt.

Sittenwidrig wegen Lebensgefahr

Das Verkleben der Atemwege sei mit Einverständnis des 37-Jährigen geschehen, hieß es. Der Prozess ergab, dass der homosexuelle Angeklagte diese "hochgradig gefährliche" Praktik schon häufiger durchgeführt hatte. Ihm habe klar sein müssen, dass sie "lebensgefährlich" sei. Deshalb sei das Verhalten "sittenwidrig", hieß es im Urteil.

Die Staatsanwaltschaft war ursprünglich davon ausgegangen, dass der Angeklagte das Opfer zur Befriedigung des eigenen Geschlechtstriebes getötet hatte. Sie forderte wegen Mordes eine lebenslange Haft. Die Verteidigung sprach sich dagegen für eine Bewährungsstrafe wegen fahrlässiger Tötung aus, ohne einen konkreten Strafantrag zu stellen.

Situation falsch eingeschätzt

Der Angeklagte habe keinen Grund gehabt, seinen Sexualpartner zu töten, hieß es im Urteil. "Im Gegenteil. Sie haben sich gemocht." Der 44-Jährige habe auch bei anderen Sexpartnern "die Grenzen der Verabredungen" nie überschritten, hieß es. In diesem Fall habe er die Situation "offenbar falsch eingeschätzt". Außerdem hätten Opfer und Angeklagter unter Drogeneinfluss gestanden.

Als die Polizei am 23. Januar beim Angeklagten erschien, hatte der 44-Jährige spontan geäußert, er habe den Mann "umgebracht". In seiner Wohnung fanden die Beamten die zerstückelte Leiche des seit drei Wochen vermissten Bankangestellten. Kopf und Arme waren gekocht. Im Verfahren hatte der Mann zum Vorwurf geschwiegen. In seinem Schlusswort zeigte er Reue. Es tue ihm leid. Er habe sich von der "Idee des Opfers in den Bann ziehen lassen".

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