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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Es ist schrecklich hier" Zwei Tote bestätigt – elf Personen verletzt
Tod mitten in der Mannheimer Fußgängerzone: Wieder rast ein Auto in eine Menschenmenge. Zwei Menschen sterben.
In Mannheim ist am Montag um 12.15 Uhr ein Auto in eine Menschengruppe gefahren. Dabei sind zwei Personen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei wurden elf Personen verletzt, fünf von ihnen schwer. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. "Im Rahmen der laufenden Fahndung konnten wir einen Tatverdächtigen festnehmen", sagte ein Polizeisprecher. Inzwischen steht außerdem fest, dass er als Einzeltäter handelte.
Der festgenommene Autofahrer liegt verletzt im Krankenhaus. Bei dem Mann handelt es sich um einen 40-jährigen Deutschen aus Rheinland-Pfalz, teilte der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) mit. Er habe nach derzeitigem Stand zwei Menschen tödlich und mehrere Menschen schwer verletzt, so Strobl.
Alle Verletzten wurden in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Über das Ausmaß und die Schwere der Verletzungen bei den Betroffenen kann bislang keine Aussage getroffen werden, so die Polizei. Drei der Opfer werden in der Universitätsklinik behandelt. Die zwei Erwachsenen und ein Kind seien mit hoher medizinischer Dringlichkeit eingestuft worden und würden akutmedizinisch versorgt, teilte die Klinik mit.
Noch ist unklar, ob es sich bei der Todesfahrt um einen Unfall oder einen Anschlag handelte. "Wir gehen davon aus, dass es keinen politischen Hintergrund gibt", sagte aber ein Polizeisprecher am Montagabend. Eine Gefahr für die Bevölkerung gebe es nicht mehr.
Innenminister Strobl erklärte, die Polizei arbeite mit Hochdruck an der Aufklärung. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Tat im Zusammenhang mit einer Faschingsveranstaltung stehe.
Der Unglücksort in Mannheim
Der Vorfall ereignete sich am zentralen Paradeplatz in der Innenstadt von Mannheim. Nach den Informationen, die bislang bekannt sind, raste der Autofahrer auf der Einkaufstraße Planken in der Nähe des Wasserturms in eine Menschenmenge. In der Fußgängerzone befindet sich dort eine Filiale von Galeria Kaufhof.
Die Innenstadt ist nach Polizeiangaben weiträumig abgesperrt worden. Es könne sein, dass die Absperrmaßnahmen noch bis in den späten Abend andauern würden, sagte ein Polizeisprecher vor Ort. Die Polizei meldete ab Mittag im Warndienst Katwarn eine "lebensbedrohliche Einsatzlage", diese Warnung blieb auch nach der Festnahme bestehen. Bürger sollten in geschlossenen Räumen zu Hause bleiben, hieß es zunächst. Inzwischen ist der Alarm aufgehoben: "Es besteht aktuell keine Gefahr für die Bevölkerung", erklärte die Polizei.
Mannheim liegt im Norden Baden-Württembergs an der Grenze zu Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Stadt ist mit rund 320.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs. In Mannheim war bereits am Sonntag ein Faschingsumzug durch die Stadt gezogen. Am Montag fand noch ein Fasnachtsmarkt in der Innenstadt statt.
"Es ist schrecklich hier"
Der Markt besteht aus rund 60 Imbissbuden, Fahr- und Spielgeschäften von Schaustellern. Ersten Informationen des "Mannheimer Morgens" zufolge ist aber keiner der Schausteller betroffen. "Es ist schrecklich hier", zitierte die Zeitung einen der Schausteller. "Keiner weiß, was passiert ist, man sieht nur Verletzte und den Toten, und man weiß nicht, was man machen soll."
Nach Angaben der Polizei gibt es auch im benachbarten Ludwigshafen wegen des Einsatzes in Mannheim vermehrte Kontrollen. Man unterstütze mit Kontrollmaßnahmen im Innenstadtbereich und auf den Brücken nach Mannheim, teilte das Polizeipräsidium Rheinpfalz in der rheinland-pfälzischen Nachbarstadt von Mannheim mit.
Die Polizei schaltete ein Hinweistelefon. Zeugen mit sachdienlichen Hinweise zum Tathergang sollten sich dorthin wenden. Zudem sollte ein Hinweisportal freigeschaltet werden, auf dem Zeugen Bild- und Videomaterial für Ermittlungszwecke hochladen können. Gleichzeitig riefen die Ermittler dazu auf, diese Bilder nicht zu teilen. Außerdem erklärte die Polizei, es seien zahlreiche Falschnachrichten im Zusammenhang mit der Tat im Umlauf.
Mehrere Anschläge mithilfe von Autos
In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Anschläge gegeben, bei denen Fahrzeuge in Menschenmengen gefahren waren. Im Dezember kamen in Magdeburg sechs Menschen ums Leben, als ein inzwischen 50 Jahre alter Arzt über den Weihnachtsmarkt gerast war. Mitte Februar war ein Mann mit seinem Fahrzeug in eine Gruppe von Demonstranten in München gefahren. Dabei kamen eine junge Frau und ein Kind ums Leben.
Im Mai 2024 hatte ein Attentäter in Mannheim einen Polizisten mit einem Messer getötet und fünf weitere Menschen verletzt.
- Aussagen eines Polizeisprechers
- presseportal.de: Mitteilung des Polizeipräsidiums Mannheim vom 3. März 2025
- mannheimer-morgen.de: "Auto rast offenbar durch Mannheimer Innenstadt - mindestens ein Toter"
- bild.de: "Auto rast in Mannheim in Menschenmenge"
- Nachrichtenagentur dpa