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Früherer US-Soldat soll junge Geliebte getötet haben


Prozess wieder aufgenommen
Früherer US-Soldat soll junge Geliebte getötet haben

Von dpa, t-online, MJP

Aktualisiert am 27.01.2025 - 16:57 UhrLesedauer: 2 Min.
Bayern, Schweinfurt: Der 70 Jahre alte Angeklagte aus den USA steht zu Prozessbeginn im Sitzungssaal am Landgericht SchweinfurtVergrößern des Bildes
Bayern, Schweinfurt: Der 70 Jahre alte Angeklagte aus den USA steht zu Prozessbeginn im Sitzungssaal am Landgericht Schweinfurt (Quelle: Daniel Löb/dpa)
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In Schweinfurt ist fast 50 Jahre nach dem Mord an einer schwangeren 18-Jährigen der Prozess gegen einen US-Soldaten wieder aufgenommen worden. Der Angeklagte ist mittlerweile 70 Jahre alt.

Die Tat ist fast 47 Jahre her, viele Zeugen von damals sind bereits Rentner. So auch der Angeklagte: 70 Jahre alt, US-Amerikaner, verheiratet, früher Manager. Er soll ein schwangeres Mädchen im April 1978 mit 14 Messerstichen in bayerischen Kolitzheim ermordet haben. Nun wird der Prozess in Schweinfurt wieder aufgenommen. Bisher äußerte sich der Angeklagte nicht zu den Vorwürfen.

Der beschuldigte US-Bürger war 1978 in Schweinfurt stationiert und lebte dort mit seiner ersten Frau und seinem Sohn. Während er dort lebte, soll es zu einer Affäre zwischen dem US-Soldaten und der Ermordeten gekommen sein.

Am Tag des Mordes soll der Angeklagte das Opfer mit seinem Auto abgeholt haben. Sie soll ihm mitgeteilt haben, dass sie von ihm schwanger sei. Dies habe sie der Frau des Soldaten mitteilen wollen. Daraufhin soll der Angeklagte das Opfer mit 14 Messerstichen in den Oberkörper ermordet und auch das Herz getroffen haben. Das Mädchen wurde in der Nähe einer Straße im Landkreis Schweinfurt gefunden. "Wie dem Angeklagten bewusst war, hatte die Geschädigte bis zum Beginn seines tödlichen Angriffs nicht damit gerechnet, seitens ihres bisherigen Liebhabers eines Angriffs auf ihr Leben ausgesetzt zu sein", sagte Oberstaatsanwalt Küstner am Montag. "Infolgedessen hatte sie keine Möglichkeit, den Angriff erfolgreich abzuwehren oder rechtzeitig zu flüchten." Der Angeklagte habe heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen gehandelt - zwei Merkmale für einen Mord.

Ex-Frau des Angeklagten ändert Aussage

Reifenspuren sowie ein Zeugenhinweis belasteten den Angeklagten schon 1978 schwer. Eine Zeugin gab an, zwei Personen in einem Auto mit einem grünen Kennzeichen gesehen zu haben. Solche Kennzeichen hatten damals US-Soldaten. Doch seine damalige Frau gab dem Angeklagten ein Alibi für die Tatzeit.

18 Jahre später änderte die Frau, die mit dem Tatverdächtigen inzwischen nicht mehr verheiratet war, ihre Aussage. 1995 gab sie an, ihr Mann habe ihr gestanden, in Deutschland eine Frau ermordet zu haben. Doch erneute Untersuchungen führten 1996 zu keinen Ergebnissen, weil die DNA-Analyse noch nicht ausgereift war. Die Ermittlungen mussten 2001 erneut eingestellt werden.

Neue DNA-Auswertung belastet Angeklagten

Im neu aufgerollten Prozess wurden die DNA-Spuren aus dem Jahr 1978 mit modernster Technik erneut untersucht. Im November 2020 bekamen die Behörden eine verwendbare Blutprobe, die mit den Blutspuren an der Kleidung des Opfers verglichen werden konnte. Das Ergebnis: Sie stimmen überein. Die Ergebnisse belasten nun den Angeklagten. 2023 wurde der ehemalige US-Soldat im US-Bundesstaat Nebraska festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert. Jetzt sitzt er in U-Haft.

Sollte der Mord dem 70-Jährigen nachgewiesen werden, droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa

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