35-Jähriger in Haft Festnahme im Entführungsfall Block
Im Fall der entführten Kinder der Unternehmerfamilie Block hat es auf Zypern eine Festnahme gegeben.
In der Silvesternacht entführte ein Überfallkommando in Dänemark zwei Kinder von Steakhaus-Erbin Christina Block. Jetzt meldet die Staatsanwaltschaft Hamburg einen Fahndungserfolg: Ein 35 Jahre alter Verdächtiger befindet sich in Haft.
Der Mann soll an der Tat vor rund elf Monaten beteiligt gewesen sein. "Nach gegenwärtigem Stand der Ermittlungen soll der portugiesische und israelische Staatsangehörige dem Vater der Kinder zusammen mit weiteren Personen aufgelauert, ihn angegriffen und ihm die in seiner Obhut befindlichen Kinder mit Gewalt entzogen haben", heißt es in einer Mitteilung der Behörde. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.
Festnahme auf Zypern, U-Haft in Hamburg
Gegen den Verdächtigen hatte ein internationaler Haftbefehl vorgelegen. Wie die Staatsanwaltschaft jetzt berichtet, wurde dieser bereits am 27. September auf Zypern vollstreckt. Der 35-Jährige sei bei der Einreise aufgefallen und verhaftet worden.
Mittlerweile befindet sich der Mann in Hamburg. Zielfahnder des Landeskriminalamts brachten ihn nach Deutschland. Seit November sei er in Untersuchungshaft, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Entführung nach jahrelangem Sorgerechtsstreit
Bei den entführten Kindern handelte es sich um die damals dreizehnjährige Klara und den damals zehnjährigen Theodor. Seit Jahren streiten sich die Eltern um das Sorgerecht der beiden jüngsten ihrer insgesamt vier Kinder. Nach der Trennung von Christina Block und ihrem Ex Stephan Hensel lebten Klara und Theodor zunächst bei ihrer Mutter in Hamburg. 2021 blieben die beiden dann nach einem Urlaub beim Vater in Dänemark.
Während dänische Behörden für den Vater entschieden, erklärte das Hamburger Amtsgericht Ende 2023, aufgrund einer internationalen Übereinkunft nicht mehr zuständig zu sein. Kurz darauf kam es zur Entführung: Acht dunkel gekleidete Männer schlugen Hensel in der Silvesternacht nieder, zerrten die Kinder in Autos und rasten dann über die nahe Grenze nach Deutschland. Möglicherweise seien Ex-Mossad-Agenten an der Aktion beteiligt gewesen, hieß es. Bei einer Autovermietung am Hamburger Flughafen hatten Männer israelische Pässe vorgelegt, um die Wagen auszuleihen, mit denen wenig später die Kinder entführt wurden.
Ermittlungen gegen Christina Block und ihren Vater
Wenige Tage nach dem spektakulären Überfall tauchten die Kinder dann in Hamburg wieder auf. Die Polizei brachte sie daraufhin aus dem Haus von Christina Block zurück nach Dänemark zu ihrem Vater.
Gegen die 51-jährige Christina Block und ihren Vater Eugen Block startete die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen des Vorwurfs der Entziehung Minderjähriger. Sie werden verdächtigt, die Kindesentziehung in der Silvesternacht organisiert zu haben. Mehrfach ließ die Staatsanwaltschaft Geschäfts- und Privaträume durchsuchen.
Die Ermittlungen dauern weiter an. Es gilt die Unschuldsvermutung. Christina und Eugen Block bestreiten, etwas mit der Entführung zu tun zu haben.
- Anfrage an die Staatsanwaltschaft Hamburg
- bild.de: "Festnahme im Fall Block"
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP