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Frankreich: Erschütterndes Geständnis im Prozess gegen Dominique Pélicot


Jahrelang von Fremden vergewaltigt
Mitangeklagter betäubte und missbrauchte ebenfalls Frau

Von afp
18.09.2024 - 16:09 UhrLesedauer: 2 Min.
France Rape TrialVergrößern des BildesGisèle Pélicot: Das Vergewaltigungsopfer gilt in Frankreich als feministische Ikone. (Quelle: Diane Jantet/ap)

Im Prozess gegen Dominique Pélicot hat ein Mitangeklagter erschütternde Geständnisse gemacht. Er gab zu, seine Frau nach Anleitung des Hauptangeklagten missbraucht zu haben.

Dominique Pélicot hat seine Frau Gisèle betäubt und jahrelang von Fremden vergewaltigen lassen. Das gestand er vor Gericht. Nun sagte der erste Mitangeklagte aus. Der 63-jährige Jean-Pierre M. sorgte dabei für die nächste erschütternde Enthüllung: Er sagte vor Gericht aus, dass er es Pélicot gleichgetan hat und zwischen 2015 und 2018 seine Frau mit einem Schlafmittel betäubt habe. Dieses habe er von Pélicot erhalten. Anschließend haben die beiden Männer sie gemeinsam vergewaltigt.

"Was ich getan habe, ist schrecklich. Ich erwarte eine harte Strafe", sagte Jean-Pierre M. "Ich bin ein Verbrecher und ein Vergewaltiger", fügte er hinzu. Der Angeklagte berichtete, er habe Pélicot in einem Internetforum kennengelernt. Dieses trug den Titel "Ohne ihr Wissen". Zunächst habe Pélicot ihm vorgeschlagen, dessen eigene Frau Gisèle zu vergewaltigen. Dies habe Jean-Pierre M. jedoch abgelehnt.

Jean-Pierre M. schilderte weiter, dass sie die Vergewaltigungen an seiner eigenen Frau ausprobiert hätten. Diese sei jedoch mehrfach aufgewacht und habe dabei auch Pélicot bemerkt. Die Ermittler gehen von mindestens zwölf Fällen aus, von denen die meisten gefilmt wurden.

Ehefrau reichte keine Klage gegen Jean-Pierre M. ein

"Wenn ich Herrn Pélicot nicht kennengelernt hätte, wäre es nicht dazu gekommen", sagte M. vor Gericht. Pélicot habe ihn an seinen Vater erinnert, fügte er hinzu. Anschließend schilderte M. zahlreiche sexuelle Grausamkeiten seines Vaters. Dieser habe ihn in seiner Kindheit zum Oralverkehr und zum Missbrauch seiner Schwester gezwungen. "Wir haben schlimme Sachen mit meinem Vater erlebt", sagte er.

Cilia M., die Ehefrau von Jean-Pierre M., hatte bereits in der vergangenen Woche ausgesagt. Sie erklärte vor Gericht, dass sie keine Klage gegen ihren Mann eingereicht habe, um ihre fünf Kinder zu schützen. "Es ist unglaublich, was er getan hat", sagte sie und fügte hinzu: "Ich werde ihm niemals verzeihen."

Gisèle Pélicot wurde im Gerichtsgebäude am Mittwoch erneut mit Beifall empfangen. Die 72-Jährige ist mittlerweile eine feministische Ikone in Frankreich geworden. Sie setzte sich explizit dafür ein, dass der Prozess nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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