Türkei: Vermisste Achtjährige tot in einem Sack aufgefunden

Nach rund drei Wochen Suche ist das achtjährige Mädchen Narin Güran tot aufgefunden worden. Ihre Leiche wurde in der südöstlichen Türkei in einem Fluss entdeckt.

Das seit dem 21. August vermisste achtjährige Mädchen Narin Güran ist in der Türkei tot aufgefunden worden. Die Leiche des Kindes wurde etwa einen Kilometer von ihrem Heimatdorf in der Provinz Diyarbakır entdeckt, wie der Provinzgouverneur Murat Zorluoğlu mitteilte. Die Polizei hatte nach dem Verschwinden des Kindes eine riesige Suchaktion eingeleitet, bei der auch Taucher und Spürhunde zum Einsatz kamen.

Nun gibt es traurige Gewissheit: Das Mädchen ist tot. Die Leiche befand sich den Angaben zufolge in einem Sack, der in einem Fluss versteckt war. "Den ersten Erkenntnissen zufolge wurde sie nach ihrer Ermordung in einen Sack gesteckt. Der Sack wurde dann in den Fluss gelegt und unter Ästen und Steinen verdeckt, um keinen Verdacht zu erregen", sagte Zorluoglu.

21 Festnahmen – darunter auch die Eltern

Im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Narin hat die Staatsanwaltschaft in Diyarbakir bislang 21 Personen festgenommen. Unter den Verdächtigen befindet sich auch der Onkel des Mädchens, gegen den wegen Mordverdachts ermittelt wird. Auch Narins Eltern und ihr Bruder sollen laut Fernsehberichten festgenommen worden sein.

Die letzten Aufnahmen von ihr vor ihrem Verschwinden wurden von der Überwachungskamera der Koranschule gemacht, wie türkische Medien berichten. Die Aufnahmen vom 21. August um 15.15 Uhr zeigen, wie sie mit vier Freunden spazieren geht und sich dann trennt, um über einen Bergpfad nach Hause zu gehen. Ihr Vater hatte das Mädchen noch am Tag ihres Verschwindens gegen 20 Uhr abends als vermisst gemeldet, als es nicht von einem Korankurs zurückkehrte.

Der Fall hat landesweit Aufmerksamkeit erregt und Anteilnahme hervorgerufen. Auch Präsident Recep Tayyip Erdoğan äußerte sich nach dem Fund der Leiche: "Die traurige Nachricht vom Schicksal von Narin, die brutal ermordet wurde, hat uns alle zutiefst erschüttert." Er kündigte an, den Fall weiter verfolgen zu wollen, um sicherzustellen, dass die Verantwortlichen die härteste Strafe erhalten.

Frauenrechts-Aktivisten und die prokurdische Oppositionspartei DEM haben nach dem Fund zur Teilnahme an Demonstrationen aufgerufen.