Mutter jahrelang von Fremden vergewaltigt "Dein Vater hat mich mit Fremden vergewaltigt"
Bei einem Prozess in Avignon hat die Tochter eines Angeklagten erschütternde Details über die Taten ihres Vaters enthüllt. Sie schildert den Moment, als sie von den Vergewaltigungen ihrer Mutter erfuhr.
Im Vergewaltigungsprozess in Avignon hat die Tochter des Angeklagten von dem Moment berichtet, als sie von den Taten ihres Vaters erfuhr. Ihre Mutter habe ihr am Telefon gesagt: "Dein Vater hat mich bewusstlos gemacht, um mich zusammen mit Fremden zu vergewaltigen." Diese Nachricht habe für sie alles zusammenbrechen lassen, sagte die heute 45 Jahre alte Carolin Darian vor Gericht.
Darian berichtete weiter, dass sie ihre Brüder angerufen habe und alle entsetzt gewesen seien. Sie hätten geweint. "Ich wünsche niemandem den Schmerz, den ich in dem Moment gespürt habe." Zudem habe die Polizei ihr Nacktfotos gezeigt, auf denen sie sich zunächst nicht erkannte – Aufnahmen, die ihr Vater heimlich gemacht habe.
Ihr Vater sei in ihren Augen "einer der schlimmste Sexualstraftäter der vergangenen 20 Jahre". Sie zeigte sich überzeugt, dass ihr Vater sie ebenfalls bewusstlos gemacht habe, was dieser jedoch – im Unterschied zu den Vergewaltigungen seiner Ehefrau – zurückweist: Die Tochter verarbeitete ihre Erlebnisse in einem Buch mit dem Titel "Ich habe aufgehört, dich Papa zu nennen".
4.000 Fotos und Videos
Ihre Mutter Gisèle Pélicot hatte zuvor ausgesagt, jahrelang unerklärliche Gedächtnislücken und gynäkologische Probleme gehabt zu haben. Erst als Ermittlungen gegen ihren Mann wegen anderer Vorfälle aufgenommen wurden, erfuhr sie von den Vergewaltigungen. Bei einer Hausdurchsuchung fanden die Beamten etwa 4.000 Fotos und Videos von Übergriffen an der bewusstlosen Frau.
Zwischen 2011 und 2020 wurde Gisèle Pélicot etwa 200 Mal ohne ihr Wissen vergewaltigt – teils von ihrem Ehemann Dominique Pélicot selbst und in 92 Fällen von Fremden. Die Ermittler identifizierten 50 dieser Fremden, die sich nun ebenfalls vor Gericht verantworten müssen. Ihnen drohen Haftstrafen von bis zu 20 Jahren. In den Augen der Tochter ist Dominique Pélicot "einer der schlimmste Sexualstraftäter der vergangenen 20 Jahre".
Gisèle Pélicot hatte sich ausdrücklich gegen ein Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgesprochen. Sie wolle, dass "die Scham die Seite wechselt". Ihre Kinder zeigten sich stolz , ihre Anwälte betonten ihren Mut während des Prozesses.
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- Nachrichtenagentur AFP
