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"Reichsbürger" Adrian Ursache: 100 Polizisten bewachen Ex-"Mister Germany"


"Reichsbürger" aus Gefängnis entlassen
100 Beamte bewachen Ex-"Mister Germany"

Von t-online, mtt

04.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Adrian Ursache (M.) im LandgerichtVergrößern des BildesDer ehemalige "Mister Germany" Adrian Ursache (Archivbild): Er schoss 2016 einen SEK-Beamten nieder. (Quelle: Hendrik Schmidt/Archivbild/dpa)

Früher posierte er als schönster Mann Deutschlands, dann stürzte Adrian Ursache ab. Jetzt wurde er aus der Haft entlassen, gilt aber weiter als gefährlich.

Adrian Ursache hat das Gefängnis verlassen. Aber die Sicherheitsbehörden halten den Mann, der 2016 einen SEK-Beamten bei einer Zwangsvollstreckung niedergeschossen hatte, weiterhin für gefährlich.

Das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen-Anhalt, das Bundeskriminalamt (BKA) und der Verfassungsschutz hätten Ursache im Blick, berichteten unter anderem die Sender NDR und WDR. Allein zu Wochenbeginn sollen insgesamt rund 100 Beamte für seine Beobachtung eingesetzt gewesen sein.

Denn Adrian Ursache hat nicht nur eine Karriere als schönster Mann Deutschlands hinter sich – 1998 wurde er zum "Mister Germany" gewählt –, er ist auch in der "Reichsbürger"-Szene vernetzt, in der der deutsche Staat und seine Institutionen nicht anerkannt werden. Nachdem Ursache offenbar durch einen Hausbau in finanzielle Schieflage geraten war, hatte er seinen eigenen "Staat" auf dem Grundstück seines Hauses in Reuden in Sachsen-Anhalt ausgerufen.

"Heiliger Boden": Adrian Ursache traf SEK-Mann am Hals

Er weigerte sich, das zwangsversteigerte Haus zu verlassen. Sollte jemand "Unbefugtes" das Gebiet seines Fantasielandes betreten, werde er sich mit Waffengewalt wehren, hatte Ursache gedroht und Unterstützer zu sich eingeladen. Sympathisanten campierten bei ihm, in einem Video hieß es: "Wenn irgendeine Sau versuchen sollte, uns hier von unserem heiligen Boden zu entfernen, wird das mit Blut bezahlt werden."

Am 25. August 2016 eskalierte die Situation: Die Polizei kam zur Zwangsvollstreckung, Ursache schoss. Einen Beamten traf er am Hals, der Mann überlebte nur dank seiner Schutzkleidung. Das Landgericht Halle verurteilte Ursache deshalb im April 2019 zu sieben Jahren Gefängnis.

Ursache darf kein internetfähiges Handy nutzen – Rache geplant?

Am Montag kam Ursache unter strengen Auflagen aus der Haft frei. Er muss übereinstimmenden Berichten zufolge eine elektronische Fußfessel tragen und darf keine Geräte benutzen, mit denen man ins Internet kommt.

Angeblich plant Ursache Rache. "Der hat eine klare Agenda", zitierte die "Bild"-Zeitung einen ehemaligen Mithäftling. "Wenn er herauskommt, will er sein Grundstück zurück. Er wird sich an den Menschen rächen, die jetzt in seinem Haus wohnen." Überdies habe Ursache auch Justizbediensteten und der Leiterin seiner Justizvollzugsanstalt mit Mord gedroht.

Die "Tagesschau" berichtete, in seinem Heimatort seien die Sicherheitsmaßnahmen hochgefahren worden. Unterdessen habe Ursache nach seiner Entlassung versucht, in die Schweiz auszureisen. Da ihm dies aber untersagt sei, hätten ihn die von ihren deutschen Kollegen vorgewarnten Schweizer Beamten gestoppt und zurückgeschickt.

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