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Kassel: Frau bei Explosion verletzt – rassistisches Motiv?


Staatsschutz ermittelt
Frau bei Explosion verletzt – rassistisches Motiv?

Von t-online, lma

31.01.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ein Streifenwagen der Polizei mit eingeschaltetem Blaulicht (Symbolbild): Eine brennende Tasche ruft in Kassel die Ermittler auf den Plan. (Quelle: Daniel Karmann/dpa/Symbolbild/dpa)
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Im Hauseingang einer Frauencomputerschule wurde eine brennende Tasche abgelegt, es kommt zu "kleineren Explosionen". Die Polizei schließt ein rassistisches Motiv nicht aus.

Eine 30-jährige Passantin wird in Kassel leicht im Gesicht verletzt. Dabei hätte das Ausmaß wahrscheinlich noch viel größer sein können. In dem Hauseingang einer Frauencomputerschule wurde am Montagabend eine Tasche platziert und in Brand gesetzt, wie die Polizei mitteilt. Passanten und Anwohner löschten das Feuer, dabei kam es zu mehreren "kleineren Explosionen". Später stellen die Ermittler fest, dass sich in der Tasche neben brennbaren Substanzen auch mehrere Nägel befanden.

Am Dienstag waren die Hintergründe noch immer unklar, wie aus einer Stellungnahme der Staatsanwaltschaft Kassel hervorgeht. Polizei und Staatsanwaltschaft haben Ermittlungen wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion eingeleitet. In der Frauencomputerschule werden auch Kurse für Menschen mit Migrationsgeschichte angeboten, weshalb die Polizei ein rechtsextremes Tatmotiv nicht ausschließt. Deshalb leitet der Staatsschutz des Polizeipräsidiums Nordhessen die Ermittlungen, es wird eine spezielle Arbeitsgruppe einberufen.

Zeugen gesucht

Die Kriminalpolizei ist auf der Suche nach Zeugen, die möglicherweise verdächtige Beobachtungen im Zusammenhang mit der Tat gemacht haben.
Diese können sich unter Tel.: 0561 – 9100 direkt bei den Ermittelnden melden.

Rechter Terror in Kassel: Walter Lübcke, Halit Yozgat und B. Efe

In der jüngeren Geschichte der Stadt Kassel finden sich mehrere rechtsextreme Anschläge. So etwa im Fall von Halit Yozgat: Er wurde am 6. April 2006 in seinem Internetcafé in der Kassler Nordstadt erschossen aufgefunden. Später stellt sich heraus: Es war ein Mord der rechtsextremen Terrorgruppe NSU. Bei einem Anschlag im Jahr 2004 hatten die Terroristen in der Kölner Keupstraße mit einer Nagelbombe verübten, wurden 22 Menschen verletzt.

Im Jahr 2019 wurde der Regierungspräsident Walter Lübcke von einem Rechtsextremisten auf seiner Terrasse erschossen. Es war der erste rechtsextreme Mord an einem Politiker seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland. Im Jahr 2020 wurde dann der Taxifahrer B. Efe unter rassistischen Beleidigungen mit einem Messer schwer am Hals verletzt.

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