"Nimm das Geld und verschwinde" Künstler liefert leeres Bild – und muss 66.000 Euro zurückzahlen
Für ein Kunstwerk hatte ein Künstler 66.000 Euro in bar ausgehändigt bekommen. Doch statt das Geld zu verwenden, steckte er es sich in die Tasche. Nun hat das Konsequenzen.
In Dänemark muss ein Künstler 66.000 Euro an ein Museum zurückzahlen, weil er das zur Schaffung eines Kunstwerks mit echten Banknoten bestimmte Geld in die eigene Tasche gesteckt hat. Statt es zu verwenden, lieferte er nur leere Bilderrahmen ab. Ein Gericht in Kopenhagen ordnete am Montag eine Rückerstattung durch den Künstler Jens Haaning an das Kunstmuseum Aalborg in Höhe von 492.549 Kronen (rund 66.000 Euro) an.
Haaning hatte eines seiner früheren Werke nachbilden sollen, für das er den Jahreslohn in Dänemark und Österreich in Kronen und Euro in Geldscheinen auf zwei Leinwände geklebt hatte. Als Museumsmitarbeiter die Transportbehälter öffneten, stellten sie jedoch fest, dass die Bilder leer waren. Zugleich hatte Haaning sein Werk in "Nimm das Geld und verschwinde" umbenannt.
Künstler lehnte Rückzahlung zunächst ab
Anfangs habe er laut gelacht, als er die beiden leeren Leinwände und den Titel gesehen habe, sagte Museumsdirektor Lasse Andersson nun der Nachrichtenagentur AFP. Dennoch habe er damals beschlossen, die Werke ohne Inhalt zu zeigen. Schließlich hätten sie einen "humoristischen Ansatz" gezeigt und seien "eine Reflexion" darüber gewesen, "wie wir Arbeit wertschätzen".
Zugleich erklärte Andersson jedoch, dass das Museum Haaning verklagen würde, sollte er das Geld nicht zurückzahlen. Der Künstler lehnt die Rückzahlung jedoch weiterhin ab. Er sagte am Montag dem Sender TV2 Nord, das Museum habe durch die PR mit den leeren Bildern "viel, viel mehr" Geld eingenommen als es investiert habe. Das Museum legte diese Zahlen nicht offen.
- Nachrichtenagentur AFP