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Meistgesuchter Mafioso Italiens: Boss der Cosa Nostra verhaftet


Drei Jahrzehnte auf der Flucht
Meistgesuchter Mafioso Italiens: Cosa-Nostra-Boss verhaftet

Von afp, dpa
Aktualisiert am 16.01.2023Lesedauer: 2 Min.
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Nach langer Flucht: Aufnahmen zeigen die Verhaftung in Italien. (Quelle: reuters)

In Sizilien haben Polizisten den Mafia-Boss Matteo Messina Denaro festgenommen. Mit einer uralten Mafiamethode blieb er Jahrzehnte unentdeckt.

Nach drei Jahrzehnten auf der Flucht ist Italiens meistgesuchter Mafia-Boss Matteo Messina Denaro verhaftet worden. Polizisten hätten den 60-Jährigen am Montag in einer Privatklinik der sizilianischen Hauptstadt Palermo festgenommen, sagte Polizeigeneral Pasquale Angelosanto der italienischen Nachrichtenagentur AGI. Der 1993 untergetauchte Mafioso gilt als Nachfolger der 2016 und 2017 in Haft verstorbenen historischen "Paten" Bernardo Provenzano und Toto Riina. Er wurde in Abwesenheit wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.

Italiens stellvertretender Regierungschef Matteo Salvini bestätigte die Verhaftung. Der "Superboss" Denaro sei festgenommen, schrieb Salvini im Messenger-Dienst Whatsapp. Er sei "tief bewegt" und danke "den Frauen und Männern des Staates, die nie aufgegeben haben und die Regel bestätigen, dass früher oder später auch die größten Verbrecher auf der Flucht geschnappt werden".

Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sprach von einem "großen Erfolg des Staates, der zeigt, sich nie gegenüber der Mafia geschlagen zu geben".

Mafia-Boss verzichtete auf moderne Kommunikationsmittel

Denaro stand auf Platz eins der Liste mit den meistgesuchten Kriminellen des italienischen Innenministeriums. Seit der Jahrtausendwende hatten die Ermittler versucht, den heute 60-Jährigen mit Hilfe von Festnahmen in seinem Umfeld und Beschlagnahmungen zu isolieren. Diese Strategie war nun erfolgreich.

2015 entdeckten die Ermittler unter anderem, dass der nahe dem westsizilianischen Trapani geborene Denaro auf moderne Kommunikationsmittel verzichtete, um keine Spuren zu hinterlassen. Stattdessen bediente er sich der uralten Mafiamethode der "Pizzini" – verschlüsselte Botschaften auf einem kleinen Stück Papier –, um seinen Schergen Anweisungen zu geben. Das bisher einzige bekannte Foto des Flüchtigen stammte aus den frühen 1990er Jahren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, dpa
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