Ausgelöst durch Erdgas-Bohrungen? Zwei Erdbeben erschüttern Niedersachsen
Zwei Erdstöße haben den niedersächsischen Kreis Verden am Mittwochabend erschüttert. Diese erreichten Stärken von bis zu 3,2 auf der Richterskala. Haben Bohrungen nach Erdgas die Beben ausgelöst?
Zwei Erdbeben mit der Stärke von 3,2 und 3,0 haben den Landkreis Verden in Niedersachsen am Mittwochabend und in der Nacht zum Donnerstag erschüttert. Nach Angaben des Niedersächsischen Erdbebendienstes beim Geologie-Landesamt in Hannover wurden die Beben durch die Bohrungen nach Erdgas von "Wintershall Dea" ausgelöst. Das Unternehmen bedauere die Unannehmlichkeiten, hieß es in einer Mitteilung.
Einige Menschen hätten Risse am Putz ihrer Häuser festgestellt, sagte ein Unternehmenssprecher. Betroffene hätten die Gelegenheit, bei einer Hotline ihren Schaden zu melden. Ziel sei es in solchen Fällen, zügig zu helfen.
Bei der Erdgasförderungen entstehen Spannungen im Boden
Im tiefen Untergrund entstehen bei der Erdgasförderung Spannungen. Wenn diese an Schwächezonen im Untergrund impulsartig abgebaut werden, kann es zu Beben an der Oberfläche kommen.
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Niedersachsen ist im Gegensatz zum Rheinland oder Vogtland keine typische Erdbebenregion, wie der Sprecher des Geologie-Landesamtes beschrieb. An einigen Orten würden aber öfter Beben registriert. Das zuvor stärkste Erdbeben im Kreis Verden hatte am 22. April 2016 eine Stärke von 3,1. Das letzte Erdbeben (2,5) wurde am 11. Dezember 2017 gemessen.
Erste Erschütterungen im Kreis Verden seien schon 2010/11 festgestellt worden, sagte der Sprecher von Wintershall Dea. Dabei werde dort schon seit Beginn der 1990er Jahre Erdgas gefördert.
- Nachrichtenagentur dpa