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Kommissar erhebt Vorwürfe gegen Polizei: "Nur die Spitze des Eisbergs"


Massive Kritik an Polizei
Kommissar: Gibt "monströses Dunkelfeld an Skandalen"

Von t-online, cc

Aktualisiert am 29.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Polizisten bei einer Razzia in Hamburg (Symbolbild).Vergrößern des BildesPolizisten bei einer Razzia in Hamburg (Symbolbild). (Quelle: IMAGO)

Kritik aus den eigenen Reihen: Ein Kommissar kritisiert die Polizei scharf. Sie sei reformunfähig und kämpfe nur unzureichend gegen rechte Gewalt. Ein Vorwurf wiegt besonders schwer.

Der Berliner Kriminalhauptkommissar Oliver von Dobrowolski hat in einem Interview schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben. So spricht der 48-Jährige den Ordnungsbehörden die Fähigkeit zu Reformen ab. Fehlerkultur oder der Willen zur Erneuerung seien im Polizei-Apparat nicht vorhanden, so von Dobrowolski im "stern".

Der Kommissar, der lange Mitglied bei den Grünen war und 2021 den Verein "BetterPolice" gründete, spricht davon, dass ihn sein Einsatz für eine bessere Polizei viel Kraft kostet. "Man muss wirklich kämpfen. Kämpfen, dass man nicht zerbricht", sagt er. "Das ist sehr schwierig. Es zermürbt einen. Das macht mich auch zutiefst traurig. Weil ich keine radikalen Forderungen erhebe. All das, wofür ich einstehe, sind auch die Leitsätze eines jeden Polizeipräsidiums", so von Dobrowolski.

Auch von den Grünen zeigt er sich enttäuscht. Inzwischen hat er die Partei verlassen, weil sie sich nicht genug für Reformen innerhalb der Polizei einsetze. "Bei dem Thema Innere Sicherheit stiehlt sich diese Partei aus der Verantwortung."

"Wissen, wie man Taten unentdeckt begehen kann"

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Er sei auch persönlich enttäuscht von den Grünen, sagt er. "Ich musste für meine politische Überzeugung viele Anfeindungen in der Öffentlichkeit und bei der Polizei erleben. Ich habe für die Partei einiges gegeben, habe aber sehr wenig zurückbekommen", so von Dobrowolski.

Der kritische Kommissar setzt sich seit Jahren gegen Rechtsextremismus und Gewaltmissbrauch ein. Er fordert eine bessere Kontrolle von staatlichem Handeln. Er sagt: "Wir brauchen unabhängige Untersuchungen von polizeilichem Fehlverhalten. Das kann nicht die Polizei selbst aufklären."

Den Kampf gegen rechte Netzwerke und missbräuchliche Gewalt sieht er durch die Strukturen innerhalb der Polizei erschwert. "Alles, was enthüllt wird, ist leider nur die Spitze des Eisbergs. Als Polizistinnen und Polizisten wissen wir von Berufs wegen, wie man Taten unentdeckt begehen kann. Wir sind eben eine Berufsgruppe, die dafür sorgt, dass es ein monströses Dunkelfeld gibt an Skandalen", so von Dobrowolski zum "stern".

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