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Papst Franziskus vergleicht Abtreibung mit Auftragsmord


Nach Urteil in USA
Papst Franziskus vergleicht Abtreibung mit Auftragsmord

Von dpa
04.07.2022Lesedauer: 1 Min.
Papst Franziskus: Das Oberhaupt der katholischen Kirche verurteilte erneut Schwangerschaftsabbrüche.Vergrößern des Bildes
Papst Franziskus: Das Oberhaupt der katholischen Kirche verurteilte erneut Schwangerschaftsabbrüche. (Quelle: Evandro Inetti/ZUMA Press Wire/dpa-bilder)

Das Oberhaupt der katholischen Kirche erneuert seine Kritik an Schwangerschaftsabbrüchen. Fachärzte stellte er in die Nähe von Schwerstkriminellen.

Papst Franziskus hat nach der Abtreibungsentscheidung des Obersten Gerichtshofs in den USA Schwangerschaftsabbrüche erneut verurteilt. "Ich frage: Ist es legitim, ist es richtig, ein menschliches Leben zu beseitigen, um ein Problem zu lösen", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in einem am Montag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters.

Der 85 Jahre alte Argentinier verglich Abtreibung mit "dem Anheuern eines Auftragsmörders". Er respektiere die Entscheidung des US-Gerichts, könne aber nicht von einem juristischen Blickpunkt aus darüber sprechen.

Päpstliche Akademie fordert "ideologiefreie Debatte"

Papst Franziskus hatte Abtreibung in der Vergangenheit schon als "Mord" bezeichnet. "Wer abtreibt, tötet", sagte er etwa im September 2021. Franziskus erklärte damals, ein Fötus sei wenige Wochen nach der Zeugung als menschliches Leben zu betrachten, und das müsse respektiert werden.

Ende Juni kippte das mehrheitlich konservativ besetzte US-Gericht ein Urteil aus dem Jahr 1973, das als "Roe gegen Wade" bekannt ist und mit dem zuvor das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch sichergestellt wurde. Damit machte das Gericht den Weg frei für strengere Abtreibungsgesetze. Die Entscheidung löste große Empörung aus.

Aus dem Vatikan reagierte zunächst die Päpstliche Akademie für das Leben. "Nach 50 Jahren ist es wichtig, wieder eine ideologiefreie Debatte zu beginnen über den Stellenwert, den der Schutz des Lebens in der zivilen Gesellschaft hat, um uns zu fragen, welche Art von Zusammenleben und Gesellschaft wir aufbauen wollen." Die katholischen Bischöfe in den USA begrüßten die Gerichtsentscheidung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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