Falsche Abrechnungen Bochumer Testfirma soll um zehn Millionen betrogen haben
Bei der Bochumer Firma Medican sollen Millionen Schnelltests falsch abgerechnet worden sein. Die Testzentren wurden geschlossen. Nun sind weitere Details bekannt geworden.
Im Fall des möglichen Betrugs mit Testzentren durch die Firma Medican aus Bochum sind neue Details bekannt geworden. Die Schadenssumme soll sich nach Berichten von "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR demnach auf zehn Millionen Euro belaufen. Diese Zahl sei demnach aber nur vorläufig.
Dem Inhaber Oguzhan C. und seinem Sohn und Geschäftsführer Sertac C. wird demnach laut Justizkreisen vorgeworfen, Corona-Testzentren betrieben zu haben und diese als ärztliche Zentren abgerechnet zu haben, ohne die entsprechenden Voraussetzungen dafür zu haben. Der Bund vergütet Test in ärztlichen Zentren höher als andere Tests.
Beschuldigte bestreiten Vorwürfe
Die drei Ärzte, die im Impressum der Firma aufgeführt waren, sind Vollzeit als Chirurgen in einem Krankenhaus angestellt. Sie seien nach Angaben des Krankenhauses in den Testzentren nur für telefonische Rückfragen und Personalschulung zuständig gewesen zu sein. Ein Arzt habe auch alle ein bis zwei Wochen die Hygienevorschriften kontrolliert.
Auch sollen mehr Test abgerechnet als eingesetzt worden sein und zudem zu höhere Kosten als tatsächlich im Einkauf entstanden seien angegeben worden. Die Staatsanwaltschaft Bochum ermittelt deshalb wegen Betrugs.
Die Testzentren, die zumeist vor Baumärkten standen, wurden mittlerweile von den Behörden geschlossen. Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe. Man habe alle Test, die abgerechnet wurden, auch durchgeführt, so der Anwalt.
- Tagesschau.de: Falsche Abrechnungen, hohe Materialkosten