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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Massive Verstöße in Schweinemast Tierschutzskandal setzt CDU-Politiker unter Druck
Blutige Schwänze, angenagte Kadaver: Tierschützer haben in einem Schweinemastbetrieb in Niedersachsen einen Skandal aufgedeckt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt – Tönnies und Vion handeln.
Überfüllte Ställe, abgebissene Schwänze, Geschwüre an Rücken und Beinen – und sogar tote Tiere: Tierschützer haben in einem der größten Schweinemastbetriebe in Niedersachsen verstörende Szenen festgehalten. Das Bildmaterial von Anfang Dezember 2020 wurde dem Deutschen Tierschutzbüro zugespielt. Die Tierschützer schalteten das Veterinäramt ein.
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Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Landwirt Georg Weglage wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. In seinem Betrieb werden etwa 7.000 Schweine gemästet. Bei dem Landwirt handelt es sich um eine einflussreiche Lokalgröße. Weglage ist CDU-Mitglied und engagiert sich als stellvertretender Bürgermeister. Gegenüber t-online zeigte sich Weglage gesprächsbereit, wollte aber keine persönliche Stellungnahme zu den Vorwürfen abgeben.
Geschlachtet wurden die gemästeten Schweine aus Merzen bisher unter anderem in den Schlachtbetrieben von Tönnies Fleischwaren und der Vion Food Group. Beide erklärten jetzt gegenüber t-online, dass sie die Belieferungen gestoppt haben. Doch das werden offenbar nicht die letzten Konsequenzen für den Skandalbetrieb sein: t-online liegen Belege dazu vor, dass weitere Strafverfahren eingeleitet werden sollen.
Wie Tiere im Schweinemastbetrieb von Georg Weglage gehalten wurden, wie sich der Tierschutzskandal über Monate zugespitzt hat und wie Abnehmer darauf reagieren, sehen Sie hier. Alternativ finden Sie die ganze Video-Recherche auch oben im Artikel. Achtung: Der Inhalt des Videos kann verstörend wirken.
- Eigene Recherche
- Mit Video-Material des Deutschen Tierschutzbüro e.V.
- Artikel der NOZ vom 31.05.2021