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Corona-Lockdown "Halbzeit": Das haben die Maßnahmen bisher gebracht


Corona-Gipfel bewertet Maßnahmen
Halbzeit im Teil-Lockdown – was sich bereits jetzt sagen lässt

Von dpa, ds

Aktualisiert am 16.11.2020Lesedauer: 2 Min.
Mediziner machen einen Corona-Test bei einer Heimbewohnerin: Die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der in einer Woche pro 100.000 Einwohner aufgetretenen Neuinfektionen, stieg zuletzt langsamer. Nach RKI-Angaben liegt er nun bei 141,3.Vergrößern des Bildes
Mediziner machen einen Corona-Test bei einer Heimbewohnerin: Die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der in einer Woche pro 100.000 Einwohner aufgetretenen Neuinfektionen, stieg zuletzt langsamer. Nach RKI-Angaben liegt er nun bei 141,3. (Quelle: dpa)
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Der Anstieg der Corona-Neuinfektionen scheint sich zu verlangsamen. Wie sich das Infektionsgeschehen entwickelt, ist aber noch nicht klar zu erkennen. Was sich nach zwei Wochen Teil-Lockdown bereits sagen lässt.

Seit zwei Wochen befindet sich Deutschland im Teil-Lockdown. Am Montag werden die verschärften Corona-Maßnahmen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten bewertet. Doch können überhaupt bereits jetzt erste Erkenntnisse zu Erfolg und Misserfolg gewonnen werden?

Kurzum: es ist schwierig. Am Samstag infizierten sich erstmals seit Wochen weniger Menschen mit dem Virus als am Samstag der Vorwoche und auch als am vorhergehenden Freitag. Doch schon am Sonntag war diese Tendenz dahin: Mit 16.947 neue Corona-Infektionen wurde der Wert der Vorwoche um fast 1.000 überboten. Mehr dazu lesen Sie hier. Immerhin: Die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der in einer Woche pro 100.000 Einwohner aufgetretenen Neuinfektionen, stieg zuletzt langsamer. Nach RKI-Angaben liegt er nun bei 141,3.

Von dem von der Politik festgelegten Wunschwert von höchstens 50 Neuinfektion pro 100 000 Einwohner ist das allerdings weit entfernt. So halten viele Länderchefs eine Lockerung des Teil-Lockdowns vor den für Montag geplanten Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) für wenig wahrscheinlich. Malu Dreyer (SPD) aus Rheinland-Pfalz sagte etwa in der ARD: "Wenn wir einen nächsten Schritt machen sollten, wäre es am besten, Kontaktbeschränkungen weiter zu verschärfen." Und auch aus der Runde der Chefs der Staatskanzleien unter Leitung von Kanzleramtschef Helge Braun hieß es am Sonntag nach "Spiegel"-Informationen, dass eine Entscheidung wohl auf dem 23. November vertagt werde.

Meldeverzögerungen könnten schuld am weiteren Anstieg sein

Denkbar ist, dass der zuletzt anscheinend gebremste Anstieg eine zufällige statistische Schwankung ist oder auf Meldeverzögerungen zurückgeht. In seinem täglichen Lagebericht betont das RKI, dass aktuell weiterhin eine große Anzahl an Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten sei. "Daher wird dringend appelliert, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert."


Auf den Intensivstationen ist von einer Entspannung der Lage momentan nichts zu sehen. Zwischen dem 1. Oktober und dem 1. November stieg nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Patienten um knapp 1.700 – von 362 auf 2.061. In den vergangenen zwei Wochen kamen noch einmal mehr als 1.300 Fälle hinzu, am Sonntag lag die Zahl bei 3.385 – ein Plus von 60 im Vergleich zum Vortag. 56 Prozent dieser Patienten mussten invasiv beatmet werden.

Diese Entwicklung war erwartbar. Denn bis ein Neuinfizierter, der einen schweren Covid-19-Verlauf entwickelt, auf einer Intensivstation landet, vergehen im Schnitt zehn bis zwölf Tage – und häufig bleiben die Patienten lange in den Kliniken. Ein möglicher Rückgang der Patienten auf den Intensivstationen hinkt also einem eventuellen Rückgang der Neuinfektionen hinterher. Zuletzt hatten die DIVI und andere Klinikärzte gefordert, verschiebbarer Eingriffe in den Krankenhäusern besonders stark betroffener Regionen zu reduzieren oder einzustellen, um eine Überlastungen der Kliniken zu verhindern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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