Superspreaderin in Garmisch Infizierte geht feiern – Gemeinde verschärft Corona-Regeln

Weil offenbar eine hochinfektiöse Reiserückkehrerin durch Bars zog, nehmen die Corona-Fallzahlen in einer Gemeinde drastisch zu. Das hat nun ernste Konsequenzen.
Der heftige Corona-Ausbruch im bayerischen Garmisch-Partenkirchen soll auf eine Reiserückkehrerin zurückgehen. Die junge Frau soll in mehreren Lokalitäten unterwegs gewesen sein, obwohl sie Symptome hatte, wie der Sprecher des Landratsamtes, Stephan Scharf, am Samstag sagte.
Die 26-Jährige sei vor kurzem von einem Urlaub im europäischen Ausland nach Garmisch zurückgekehrt. Seine vorherigen Angaben, wonach es sich um eine aus den USA eingereiste, amerikanische Touristin handle, korrigierte Scharf. Es habe ein "Übermittlungsproblem" innerhalb seiner Behörde gegeben.
23 Menschen positiv getestet
In einer Unterkunft auf dem Gelände von US-Streitkräften, in der die Frau arbeitet, wurden nach Angaben Scharfs bislang 23 Menschen positiv getestet. Insgesamt belief sich die Zahl der Neuinfektionen auf 33 an einem Tag. Die Frau wäre damit eine sogenannte Superspreaderin.
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 54 und damit über der kritischen Marke von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Das Landratsamt verhängte daraufhin Einschränkungen für die Marktgemeinde. Dort dürfen sich beispielsweise nur noch fünf Menschen in der Öffentlichkeit treffen.
"Aus medizinischer Sicht ist mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Infektionen im Landkreis zu rechnen", teilte das Landratsamt mit und verhängte in der rund 26.000 Einwohner zählenden Marktgemeinde am Freitag Beschränkungen für das öffentliche Leben. "Wir wollen das Nachtleben, das der Auslöser war, runterfahren."
- Nachrichtenagentur dpa