Corona-Fälle in Euskirchen Hunderte Mitglieder einer Kirchen-Gemeinde in Quarantäne
Eine evangelische Gemeinde in Euskirchen muss in Quarantäne. Eine Großfamilie hat sich mit dem Coronavirus infiziert
Nach der Corona-Infektion einer Großfamilie in Euskirchen hat das Gesundheitsamt des Landkreises Quarantäne für rund 500 Mitglieder einer freikirchlichen Gemeinde angeordnet. Nach Angaben eines Behördensprechers von Dienstag sind alle Mitglieder der Euskirchener Mennoniten-Gemeinde betroffen, einer evangelischen Freikirche, der die betroffene Familie angehört.
Zunächst sei die Mutter mit Krankheitssymptomen ins Krankenhaus gekommen und positiv getestet worden, sagte Gesundheitsamts-Sprecher Wolfgang Andres. Bei der weiteren Testung habe sich gezeigt, dass auch der Vater und elf der 13 Kinder positiv seien.
"Die Kinder sind vorher noch in die Schule gegangen, in die eigene Schule der Mennoniten. Und die Familie ist wohl auch noch in den Gottesdienst in das Bethaus der Mennoniten gegangen", sagte Andres. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass das Virus verbreitet worden sei.
Gesamte Gemeinde muss in Quarantäne
Der Kreis habe von der Mennoniten-Gemeinde eine Liste mit rund 500 Namen erhalten. Diese Menschen würden mit ihren Kindern getestet. Das seien insgesamt rund 1.000 Personen. Amtlich sei die Gemeinde-Zugehörigkeit nicht erfasst. Darum könne der Kreis keine Angaben dazu machen, wie viele Menschen unter Quarantäne stehen, sagte Andres. Die Quarantäne-Anordnung gelte aber für die ganze Gemeinde. Schule und Bethaus der Mennoniten seien geschlossen worden.
Wie viele Mitglieder die Gemeinde genau habe, sei noch unbekannt, sagte der Sprecher: "Wir gehen aber davon aus, dass das um die 500 sind." Schule und Bethaus seien geschlossen worden. In Deutschland gibt es rund 40.000 Mennoniten in etwa 200 Gemeinden.
- Nachrichtenagentur dpa