Auch deutsche Paare betroffen Leihmutterschaft: Hunderte Babys bleiben vorerst in Ukraine
Mehr als einhundert Babys, die von Leihmüttern in der Ukraine ausgetragen wurden, warten in Hotels auf ihre neuen Eltern. Wegen der Corona-Pandemie können viele nicht einreisen. Darunter auch Paare aus Deutschland.
Mehr als hundert Babys, die in der Ukraine von Leihmüttern ausgetragen worden sind, können wegen der Grenzschließungen aufgrund der Corona-Pandemie nicht von ihren Eltern abgeholt werden. "Insgesamt warten mehr als hundert Kinder in der Ukraine in mehreren Einrichtungen auf ihre Eltern", sagte die Ombudsfrau Ljudmila Denisowa am Donnerstag vor Journalisten.
"Zahl könnte 1.000 erreichen"
Je länger die seit März geltenden Beschränkungen dauerten, desto mehr Babys seien betroffen. "Ihre Zahl könnte fast die 1.000 erreichen", sagte die für Menschenrechte zuständige Parlamentsabgeordnete unter Berufung auf Schätzungen einer auf Leihmutterschaft spezialisierten Klinik in Kiew.
Denisowa zufolge wurden 51 Neugeborene in einem Hotel in Kiew untergebracht, das zu der Klinik gehört. 15 von ihnen seien dort bereits mit ihren Eltern vereint, die noch vor der Grenzschließung einreisen konnten. 36 weitere Babys würden dort von Klinikmitarbeitern betreut. Nach Angaben der Ombudsfrau sollen sie von Paaren aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und den USA abgeholt werden.
Teilweise lehnen Botschaften Hilfe ab
Denisowa sagte, sie habe das ukrainische Außenministerium gebeten, den Eltern der Neugeborenen die Einreise zu erleichtern. Die Frage sei jedoch bislang nicht abschließend geklärt, in einigen Fällen lehnten die Botschaften der Länder eine Mithilfe ab. Laut einem Bericht der französischen Zeitung "Le Monde" handelt es sich vor allem um Frankreich, wo Leihmutterschaft nicht erlaubt ist.
Kommerzielle Leihmutterschaft ist in den meisten europäischen Ländern verboten, in der Ukraine, einem der ärmsten europäischen Länder, hingegen erlaubt. Die ehemalige Sowjetrepublik ist für ausländische Paare auf der Suche nach einer Leihmutter ein zunehmend interessantes Ziel.
- Nachrichtenagentur AFP