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Coronavirus: Kampf gegen Pandemie – Frankreich schließt alle Schulen


Kampf gegen Pandemie
Corona: Frankreich schließt alle Schulen

Von dpa, dd

12.03.2020Lesedauer: 2 Min.
Drastische Maßnahmen: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigt Schritte im Kampf gegen das Coronavirus an.Vergrößern des Bildes
Drastische Maßnahmen: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigt Schritte im Kampf gegen das Coronavirus an. (Quelle: imago-images-bilder)

Präsident Emmanuel Macron kündigt in einer TV-Ansprache drastische Maßnahmen wegen des grassierenden Coronavirus an, die das öffentliche Leben in Frankreich betreffen. Zwei Faktoren werden aber ausgelassen.

Frankreich schließt im Kampf gegen das Coronavirus vorerst alle Schulen. "Ab Montag und bis auf Weiteres werden alle Kindergärten, Schulen, Hochschulen und Universitäten geschlossen", kündigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Donnerstagabend in einer TV-Ansprache an. Von weiteren drastischen Maßnahmen wie der Absage der Kommunalwahlen oder der Einstellung des öffentlichen Nahverkehrs sah er jedoch ab.

"Diese Epidemie ist die schlimmste Gesundheitskrise in Frankreich seit einem Jahrhundert", betonte Macron. Er rief alle Menschen über 70 Jahre, Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Atemwegserkrankungen dazu auf, so weit wie möglich in ihren Häusern zu bleiben. Alle Franzosen sollte am besten, wenn sie nicht zur Arbeit müssen, zu Hause bleiben. Er appellierte an die Vernunft aller, sich verantwortungsbewusst zu verhalten. "Gesundheit ist unbezahlbar." Die Regierung werde tun, was immer nötig sei, um die Epidemie einzudämmen.

Beobachter hatten erwartet, dass der Präsident die Kommunalwahlen absagen würde – am Nachmittag war sogar in französischen Medien vom Ausnahmezustand die Rede. Nichts halte die Franzosen, selbst die Schwächsten, davon ab, an die Urnen zu gehen, betonte Macron nachdem er am Nachmittag Gesundheitsexperten konsultiert hatte. Zumindest die erste Runde der Wahlen am 15. März ist gesichert, die zweite ist für den 22. März geplant. Auch der öffentliche Nahverkehr soll weiterlaufen.

Macron kündigt Gespräch mit US-Präsident Trump an

Es könne zu Grenzschließungen kommen, aber sie sollten vorgenommen werden, wenn es angebracht ist, betonte der 42-jährige Staatschef. "Dieses Virus hat keinen Reisepass. Wir müssen unsere Kräfte koordinieren, wir müssen zusammenarbeiten." Gleichzeitig sagte er Unternehmen, die von den Auswirkungen von Covid-19 betroffen sind, umfangreiche Hilfe zu, darunter eine Unterstützung für Kurzarbeit und befristete Entlassungen mit minimalen Lohnkürzungen.

Macron kündigte auch an, mit seinem US-Kollegen Donald Trump über eine außerordentliche Initiative der G7-Gruppe sprechen. Die USA haben derzeit den Vorsitz des G7-Clubs der großen Wirtschaftsnationen. Es dürfe nicht zu einer Finanz- und Wirtschaftskrise kommen. "Europa wird in organisierter, massiver Weise reagieren, um seine Wirtschaft zu schützen", sagte Macron. Er äußerte dabei Zweifel, dass die bisherigen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) ausreichend seien.

Die Epidemie trifft Frankreich hart. Nach offiziellen Angaben sind mehr als 2876 Fälle Sars-CoV-2-Infektionen erfasst. 61 Menschen starben bisher. In Frankreich gab es zuletzt zahlreiche Regionen, in denen das Virus vermehrt auftrat - sogenannte Cluster. Etwa die Stadt Ajaccio auf der Mittelmeerinsel Korsika, Orte im Département Haute-Savoie an der Grenze zur Schweiz und Italien oder die Stadt Mülhausen im Elsass. Die Region Grand Est an der deutschen Grenze wurde zuletzt vom Robert Koch-Institut zum Risikogebiet erklärt.

Die Regierung hatte am vergangenen Wochenende wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus alle Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen untersagt. Von dem Verbot sind vor allem Veranstaltungen in geschlossenen Räumen betroffen sowie Sportevents.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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