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Erster Corona-Toter aus Deutschland: Bei Feuerwehr Hamburg ist Betroffenheit groß


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Mann starb in Ägypten
Feuerwehr trauert nach Corona-Todesfall um Kameraden


09.03.2020Lesedauer: 3 Min.
Krankenhaus von Hurghada: Hier ist am Sonntag ein 59-jähriger Deutscher gestorben und damit der erste Deutsche, der an den Folgen des Coronavirus gestorben ist.Vergrößern des Bildes
Krankenhaus von Hurghada: Hier ist am Sonntag ein 59-jähriger Deutscher gestorben und damit der erste Deutsche, der an den Folgen des Coronavirus gestorben ist. (Quelle: dpa)
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Auf einer Urlaubsreise in Ägypten ist erstmals ein Deutscher an den Folgen des neuartigen Coronavirus gestorben. Die Betroffenheit ist groß in Hamburg, wo er bei der Feuerwehr tätig und vielen Kameraden bekannt war.

Etliche Feuerwehrmänner in Hamburg haben am Montagmorgen ihr Profilbild gewechselt: Das Logo der Hamburger Feuerwehr in grau, mit einem schwarzen Trauerflor. Die Nachricht vom Tod ihres Kameraden war da durchgesickert. Der 59-Jährige aus dem Personalauswahlzentrum ist der erste Deutsche, der am neuartigen Coronavirus gestorben ist.

Ägyptische Behörden hatten am Sonntagabend über den Todesfall informiert: Im Krankenhaus des Badeorts Hurghada war der Deutsche am selben Tag gestorben, er war zugleich das erste in Afrika registrierte Todesopfer der Krankheit.

Polizeistation aus Vorsicht geschlossen

Weil Polizisten die Ehefrau in ihrem kleinen Heimatort im Kreis Herzogtum Lauenburg (Schleswig-Holstein) östlich von Hamburg informiert hatten, sind auch diese beiden Beamten in häuslicher Quarantäne. Die Polizeistation wurde zunächst geschlossen. Wenn sich herausstellt, dass die früher aus Ägypten abgereiste Ehefrau nicht erkrankt ist, wird die Station wieder geöffnet, ansonsten erst nach einer Desinfektion.

Der Zustand des Feuerwehrmanns hatte sich den ägyptischen Behörden zufolge rapide verschlechtert, nachdem er am Freitagabend mit Fieber in das Krankenhaus eingeliefert worden war. Am Samstag hatte sich der Coronaverdacht bestätigt, als Folge hatte der Mann eine schwere Lungenentzündung erlitten und kam auf die Intensivstation.

Belegschaft wurde am Morgen informiert

Kameraden des Feuerwehrmanns ärgern sich nun über gefühllose Spekulationen und Schuldzuweisungen auf Facebook. In der Erklärung der ägyptischen Behörden hieß es, der Mann sei nicht in ein anderes Krankenhaus verlegt worden, und es ist unklar, ob das auf eigenen Wunsch nicht erfolgte. Es gibt aber von deutscher Seite keine Bestätigung. Die Frage ist auch nicht vordringlich und spielt aktuelle keine Rolle, heißt es aus der Hamburger Gesundheitsbehörde. Ägyptische Behörden hatten das Alter des Mannes mit 60 angegeben, der Mann wurde jedoch nur 59 Jahre alt.

Die Belegschaft der Feuerwehr war dem NDR zufolge am Morgen informiert worden, die Betroffenheit ist groß. Ein Kamerad postete in den Kommentaren unter einem Artikel mit der Nachricht eine bewegende Abschiedsbotschaft mit Informationen zu dem Verstorbenen, löschte diese aber wieder. In der Hamburger Feuerwehr ist der Beamte nach 35 Jahren im Personalwesen fast jedem bekannt, heißt es vom NDR. Mit 60 hätte der Mann in Pension gehen können. "Es hat uns ein Kollege verlassen, dem nicht nur die Feuerwehr als Institution am Herzen lag, sondern auch die Menschen hinter der Uniform", erklärte der Bundesvorsitzende der Deutschen Feuerwehrgewerkschaft, Siegfried Maier. "Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den Angehörigen und den Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehr Hamburg."

Von Luxor nach Hughada gereist

In der Pressestelle der Hamburger Feuerwehr läuft das Telefon heiß, doch dort ist die Linie: Nichts sagen. "Wir geben zum derzeitigen Zeitpunkt gar keine Stellungnahme ab, es wird so viel Falsches geschrieben." Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) drückte auf Twitter sein Mitgefühl aus: "Herzliches Beileid der Familie, den Freunden und den Kollegen des Hamburger Feuerwehrmanns."

Hinter dem Feuerwehrmann lag eine Urlaubsreise: Der Mann war von Luxor nach Hurghada gekommen, hatte das Tal der Könige besucht. Die ägyptischen Gesundheitsbehörden haben ihren Angaben zufolge umgehend deutsche Behörden verständigt, weil nicht klar ist, wann sich der Mann wo angesteckt hat. In der Wache in Hamburg war er den Behördenangaben zufolge zuletzt am 21. Februar. Demnach ist es fast ausgeschlossen, dass er dort bereits infiziert war.

Verwendete Quellen
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