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Bericht: Konzerne finanzierten jahrelang prominenten Klima-Skeptiker


"Shell Papers"
Bericht: Konzerne finanzierten jahrelang prominenten Klima-Skeptiker

Von afp
22.02.2020Lesedauer: 2 Min.
Shell Lagertanks am Düsseldorfer Flughafen: Laut einem Bericht soll der Konzern einen prominenten Klima-Skeptiker bezahlt haben.Vergrößern des Bildes
Shell Lagertanks am Düsseldorfer Flughafen: Laut einem Bericht soll der Konzern einen prominenten Klima-Skeptiker bezahlt haben. (Quelle: Rupert Oberhäuser/imago-images-bilder)
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Der bekannte Klima-Skeptiker Frits Böttcher veröffentlichte in den 1990er Jahren Schriften, die die menschengemachte Klimaerhitzung anzweifelten. Laut einem Bericht erhielt er dafür von mehreren Konzerne finanzielle Unterstützung.

Dutzende internationale Unternehmen wie der Ölkonzern Shell und die niederländische Fluggesellschaft KLM haben laut Medienberichten jahrelang den prominenten niederländischen Klimawandel-Skeptiker Frits Böttcher finanziell unterstützt. In den am Samstag von Investigativjournalisten der Plattform für authentischen Journalismus (PAJ) veröffentlichten "Shell Papers" heißt es, Böttcher habe zwischen 1989 und 1998 Hunderttausende Euro von den Firmen erhalten. Ziel sei es gewesen, Zweifel an der menschengemachten Klimakrise zu säen.

Veröffentlicht wurden die "Shell Papers" in der Zeitung "De Volkskrant" sowie auf dem niederländischen Investigativ-Portal "Follow the Money". Demnach erhielt der inzwischen verstorbene Chemieprofessor Böttcher insgesamt mehr als eine Million niederländische Gulden (450.000 Euro) von den Firmen, die er zur Veröffentlichung klimawandel-skeptischer Artikel und Meinungsbeiträge einsetzte.

Zu Böttchers namhaftesten Unterstützern zählten den Journalisten zufolge neben Shell und KLM auch der deutsche Industriekonzern ThyssenKrupp sowie die niederländische Bankengruppe ING.

CO2 "gut für den Planeten"

Böttcher war 1968 eines der Gründungsmitglieder der einflussreichen Expertengruppe Club of Rome. Der Chemieprofessor der Universität Leiden war bekannt dafür, den Treibhausgaseffekt, der zur Erderhitzung führt, für einen "Mythos" zu halten. Seiner Einschätzung nach war CO2 sogar "gut für den Planeten".

Mehrere der in den Recherchen genannten Unternehmen gaben an, die Vorwürfe nicht überprüfen zu können. Die angeblichen Finanzhilfen für Böttcher lägen zu lange zurück. "Das war vor 25, 30 Jahren. Wir können nicht darüber spekulieren, was genau passiert ist und in welchem Kontext", erklärte Shell. KLM teilte mit, es gebe "keine Hinweise", dass das Unternehmen Böttcher vor 30 Jahren unterstützt habe. Auch ThyssenKrupp erklärte, es könne die Vorwürfe nicht bestätigten, versicherte aber, das Unternehmen unterstütze keine "Klimawandel-Skeptiker". Böttcher selbst kann keine Aussagen mehr zu den Vorwürfen machen. Er starb 2008.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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